Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärte am Dienstag in Genf, dass seit Jahresbeginn bereits 30 Mal mehr Flüchtlinge gestorben seien als im gleichen Zeitraum 2014. Insgesamt hätten 2015 bis zum 21. April rund 1750 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ihr Leben verloren.

Genf - Vor allem durch die jüngsten Schiffsunglücke im Mittelmeer sind dort nach Angaben von Helfern seit Jahresbeginn bereits 30 Mal mehr Flüchtlinge gestorben als im gleichen Zeitraum 2014. Insgesamt hätten 2015 bis zum 21. April rund 1750 Menschen bei dem Versuch ihre Leben verloren, auf dem Seeweg nach Europa zu fliehen, erklärte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf.

 

Für das gesamte vergangene Jahr habe die Organisation den Tod von 3.279 Mittelmeer-Flüchtlingen registriert, sagte IOM-Sprecher Joel Millman. Es sei nun zu befürchten, dass es bis Ende 2015 über 30.000 Opfer geben könnte, sollten mögliche weitere große Katastrophen mit Flüchtlingsbooten nicht verhindert werden.

Der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR), Adrian Edwards, sagte, der Tod von etwa 800 Menschen beim Untergang eines Bootes vor der Küste Libyens am vergangenen Samstag sei die bisher schlimmste derartige Tragödie im Mittelmeerraum gewesen. Allein im April habe das UNHCR dort rund 1300 Todesfälle registriert, was der traurigste Rekord für einen einzigen Monat sei.