Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) stellt an diesem Donnerstag in Berlin sein Buch zur Flüchtlingspolitik vor. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl sorgt Palmer mit seinen Thesen für rege Diskussionen.

Tübingen/Berlin - Rund sieben Wochen vor der Bundestagswahl stellt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) am Donnerstag in Berlin sein Buch zur Flüchtlingspolitik vor. Dazu holt er sich eine prominente CDU-Politikerin an die Seite: die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner. Seit langem sorgt Palmer auf Facebook und in Interviews mit seinen Positionen zum Flüchtlingsthema für kontroverse Debatten. In seiner Partei eckt er damit häufig an.

 

Kritiker bezeichnen Palmer als „grünen Sarrazin“. Der frühere SPD-Finanzsenator von Berlin, Thilo Sarrazin, hatte vor Jahren mit Thesen zur Flüchtlingspolitik für eine kontroverse Debatte gesorgt. Dass er nun mit Sarrazin verglichen und zuweilen in die Nähe der Alternative für Deutschland (AfD) gerückt werde, bezeichnete Palmer als „Unkultur“. „Lasst uns über die Sache streiten.“

Nach Palmers Ansicht hat die Flüchtlingskrise die Republik gespalten. Mit seinem Buch mit dem Titel „Wir können nicht allen helfen“ wolle er dazu beitragen, dass Menschen wieder über das Thema sprächen. Palmer geht davon aus, dass die Flüchtlingskrise noch nicht vorbei ist. Deutschland müsse sich über viele Jahre darauf einstellen, dass eine große Zahl von Menschen hier Schutz suchen werden.