Seit Anfang November sind weitere 386 Menschen in Sachsen von der Bundespolizei aufgegriffen worden. Sie waren zuvor illegal über Belarus und Polen nach Deutschland eingereist.

Pirna - Der Zustrom von Flüchtlingen über die deutsch-polnische Grenze hält auch in Sachsen unvermindert an. In der ersten Novemberwoche bis einschließlich diesen Montag seien 386 Personen von der Bundespolizei in Gewahrsam genommen und Einrichtungen der Erstaufnahme übergeben worden, teilte die Bundespolizeidirektion Pirna am Dienstag mit. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen stammten aus dem Irak. Aber auch Menschen aus Syrien, dem Jemen, der Türkei und dem Iran seien festgestellt worden. Allein am vergangenen Wochenende habe man knapp 100 illegal eingereiste beziehungsweise geschleuste Personen registriert.

 

Die polnische Regierung und die EU werfen dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen wie Afghanistan und dem Irak einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen. Lukaschenko hatte im Frühjahr als Reaktion auf westliche Sanktionen erklärt, er werde Migranten auf dem Weg in die Europäische Union nicht mehr aufhalten. Die Zahl irregulärer Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen zu Belarus sowie an der deutsch-polnischen Grenze nimmt seitdem stark zu.