Nachbarn hatten sich beklagt, dass ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart-Birkach so gut wie täglich Fleischspieße grillt – teils auch spätabends. Nun gibt es Konsequenzen.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Birkach - Bei diesen tropischen Temperaturen ist es angenehm, nachts mit offenem Fenster zu schlafen. Für die Nachbarn der Flüchtlingsunterkunft an der Ohnholdstraße in Birkach war dies zuletzt aber nicht immer ein Vergnügen. Selbst spätnachts zogen Qualm und der Geruch von Grillkohle in ihre Schlafzimmer, verursacht von einem Bewohner in der benachbarten Flüchtlingsunterkunft.

 

Vor etwa einem Jahr hat der Mann im Außenbereich zwei Holzkohlegrills aufgebaut. Seitdem grillt der ältere Syrer so gut wie täglich Fleischspieße – oft auch spätabends, wie Nachbarn berichten.

Nachdem sich Nachbarn mehrfach beklagten und auch unsere Zeitung über den Fall berichtet hatte, gibt es nun eine Einigung. „Zwischen dem Mann, dem Sozialamt und den zuständigen Sozialarbeitern wurde vereinbart, dass er nur noch zu bestimmten Zeiten grillen darf“, sagte die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel in der Sitzung des Bezirksbeirats am Montagabend. Dieser zeitliche Rahmen sei ein Kompromiss für alle Beteiligten.

Wenn er sich nicht dran hält, gibt es Konsequenzen

Laut dem städtischen Sozialamt würde der Bewohner hobbymäßig gerne für sich und die anderen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft grillen. „Die Mitbewohner bringen ihm Fleisch und er bereitet es mit seinem eigenen zusammen zu“, erläutert eine Sprecherin der Stadt. „Dies hat mit Beginn der warmen Jahreszeit jedoch einen Umfang angenommen, der vor allem für die Nachbarn der Unterkunft nicht mehr tragbar geworden ist – es kam zu Beschwerden.“

Anfang Juni hätte die Hausleitung der Unterkunft in Abstimmung mit dem Sozialamt diese Problematik deshalb mit dem „sehr einsichtigen Bewohner besprochen und schriftlich mit ihm vereinbart, dass er nur noch dienstags und donnerstags von 15 bis 22 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr grillen darf.“ Zudem hätte der Mann schriftlich bestätigt, keine Lebensmittel an andere Bewohner zu verkaufen. Außerdem wurde schriftlich festgehalten, dass er mit einer Abmahnung und gegebenenfalls einer Verlegung rechnen muss, wenn er diese Vereinbarung nicht einhält, sagt die Sprecherin der Stadt. Im Vorhinein hatten einige Birkacher die Vermutung geäußert, dass der Mann das gegrillte Fleisch verkaufe.