Einen Monat nach dem Polizeieinsatz in der Ellwanger Flüchtlingsunterkunft hat sich die dortige Lage wieder normalisiert. Das teilte der Leiter der Einrichtung mit.

Ellwangen - Vier Wochen nach dem massiven Polizeieinsatz in der Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen hat sich die Lage dort nach Angaben ihres Leiters längst wieder normalisiert. Nach Irritationen bei Teilen der Bewohner gehe das Leben wieder seinen gewohnten Gang, sagte der Leiter der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA), Berthold Weiß, der Deutschen Presse-Agentur.

 

„Dass die Normalität zurückgekehrt ist, sieht man auch an der ruhigen und freundlichen Stimmung, in der hier der Ramadan begangen wird“, fügte Weiß hinzu. Rund 160 der zurzeit 490 Bewohner der LEA hätten sich für die während des islamischen Fastenmonats (15. Mai bis 14. Juni) angebotene Sonderbeköstigung registrieren lassen. Sie erhalten Frühstück noch vor dem Sonnenaufgang und Abendessen mit angepassten Speisen zum Fastenbrechen nach Sonnenuntergang.

Ähnlich wie in Ellwangen wird Muslimen auch in zahlreichen anderen deutschen Flüchtlingsunterkünften die Möglichkeit gegeben, den Ramadan gemäß der religiösen Vorschriften zu begehen. Die LEA Ellwangen war in die Schlagzeilen geraten, nachdem Polizisten sich dort am 30. April von rund 150 Flüchtlingen bedroht sahen, als sie einen Mann aus Westafrika zur Rückführung nach Italien abholen wollten. Drei Tage später wurden der gesuchte Afrikaner sowie mehrere mutmaßliche Rädelsführer bei einem Großeinsatz mit mehreren Hundert Polizisten festgenommen. Inzwischen wurde der Mann nach Italien zurückgebracht, wo er zuerst in der EU angekommen war.