Berichte in den Medien werfen ein neues Licht auf die Ermittlungen zum verschollenen Flugzeug. So soll die Kursänderung vor der Piloten-Abmeldung programmiert worden sein. Die Ermittler machen weiter keine offiziellen Angaben.

Berichte in den Medien werfen ein neues Licht auf die Ermittlungen zum verschollenen Flugzeug. So soll die Kursänderung vor der Piloten-Abmeldung programmiert worden sein. Die Ermittler machen weiter keine offiziellen Angaben.

 

Kuala Lumpur/Peking - Die Kursänderung des verschollenen Malaysia-Airlines-Flugzeugs soll einem Medienbericht zufolge bereits vor der Abmeldung der Piloten im Bordcomputer eingegeben worden sein. Das berichtete der US-Sender NBC unter Berufung auf Ermittlerkreise.

In Malaysia schrieb eine Zeitung, im heimischen Flugsimulator des Piloten Zaharie Ahmad Shah seien Landebahnen auf den Malediven, in Sri Lanka und Indien einprogrammiert gewesen. Diese lägen auf einer der beiden Flugrouten, die die Ermittler nach der Kehrtwende der Maschine für möglich halten.

Ein Ermittler in Kuala Lumpur konnte die Angaben nicht bestätigen. "Ich weiß nur, dass der Flugsimulator noch untersucht wird", sagte der Mann, der darauf bestand, dass sein Name nicht genannt wird. "Wir haben auch am zwölften Tag der Ermittlungen keine Ahnung, was passiert ist." Im Laufe des Tages wird die regelmäßige Pressekonferenz des Verkehrsministers erwartet.

Die Boeing mit 239 Menschen an Bord ist seit dem 8. März verschollen. Die Maschine mit der Flugnummer MH370 war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf mehrere Möglichkeiten: Sabotage, Entführung, Terrorakt oder Selbsttötung eines der Piloten.

Wenn der NBC-Bericht stimmt, wäre die Frage, wieso die Piloten bei der Abmeldung nichts sagten. Wenn die Bodenkontrolle die Kursänderung durch die automatischen Signale des Flugzeugs vor der verbalen Abmeldung mitbekam, wäre die zweite Frage: Warum haben die Ermittler das bislang verschwiegen?

China übt weiter Kritik an malaysischen Ermittlungsmethoden

Der Richtungswechsel erfolgte mindestens zwölf Minuten, bevor sich Co-Pilot Fariq Abdul Hamid mit den Worten "Alles klar, gute Nacht" von den Fluglotsen verabschiedete, wie NBC weiter berichtete. Das wäre um 1.07 Uhr Ortszeit gewesen. Das war der Zeitpunkt, als das letzte Signal aus dem Kommunikationssystem (ACARS) an die Bodenkontrolle ging. Die Abmeldung erfolgte um 1.19 Uhr.

China legt derweil in seiner scharfen Kritik an den malaysischen Ermittlungs- und Kommunikationsmethoden nach. "Es ist bekannt, dass ungenaue oder zumindest unvollständige Informationen dazu geführt haben, dass die anfängliche Suche im Südchinesischen Meer ins Leere lief und kostbare Zeit vergeudet wurde", hieß es in einem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Wegen mangelnder Transparenz seien intensive Bemühungen verpufft und viele Gerüchte aufgekommen.

Informationen dürften nicht aus Gründen der nationalen Sicherheit unter dem Deckel gehalten werden, sondern müssten zumindest unter den Beteiligten ausgetauscht werden.