Mehrstündiger Ausnahmezustand auf Deutschlands größtem Flughafen: Eine Frau gelangt in den Sicherheitsbereich des Frankfurter Flughafens, ehe ihre Kontrolle abgeschlossen ist. Eine Flughalle wird geräumt, die Frau verhört.

Frankfurt/Main - Eine verdächtige Frau hat am Frankfurter Flughafen am Mittwochmorgen einen Sicherheitsalarm und eine vorübergehende Räumung ausgelöst. Die Frau wurde identifiziert und festgehalten. Nach dem ersten Alarm gegen neun Uhr räumte die Bundespolizei die Flughalle A vollständig. Alle Reisenden mussten anschließend noch einmal überprüft werden. Erst am Mittwochmittag durften die Passagiere nach und nach wieder zu ihren Flugsteigen und den dort wartenden Maschinen.

 

Keine verdächtigen Gegenstände gefunden

Bei der Durchsuchung der Flughalle A wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden, wie die Bundespolizei mitteilte. „Die geordnete Abfertigung der Passagiere beginnt wieder“, sagte ein Sprecher. Die Verdächtige werde nun vernommen. Zunächst war nicht klar, ob die Frau die Sicherheitskontrolle bewusst vorzeitig verlassen hatte oder ob sie annahm, dass sie schon weitergehen durfte.

Es sei kein Bombenalarm gewesen, betonte der Sprecher. Allerdings sei ein Spezialfahrzeug zur Bombenentschärfung zum Einsatz gekommen, um ein herrenloses Gepäckstück zu untersuchen. Einen Zusammenhang mit dem Zwischenfall an der Sicherheitskontrolle gebe es nicht.

Gegen 12.30 öffnete der Flughafenbetreiber Fraport nach der neuen Überprüfung der Passagiere die Flugsteige nach und nach wieder. Durch die Unterbrechung der Abfertigung am Flugsteig hatten die bereits wartenden Flugzeuge nicht starten können. Wie viele Flüge an den Flugsteigen A und A+ verspätet aufbrachen, war zunächst nicht bekannt.

Vorfall läuft ohne Panik ab

„Es gab eine sehr klare Ansage der Sicherheitskräfte, dass das Gebäude zu verlassen ist“, sagte Björn Lotz, der an Flugsteig A34 eigentlich auf seinen Abflug nach Valencia gewartet hatte. „Es ging alles sehr schnell.“ Panik habe sich unter den Passagieren nicht ausgebreitet, obwohl sich die Menschenmenge an der Sicherheitsschleuse gestaut habe und die Reisenden nicht genau gewusst hätten, was eigentlich los war.

Auf der Fraport-Webseite wurde Reisenden empfohlen, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und Informationen über mögliche Auswirkungen für ihre Reise zu erhalten. In anderen Bereichen des Flughafens war der Betrieb normal weiter gelaufen.

Die beiden Passagier-Terminals des größten deutschen Flughafens sind über etliche Eingänge frei zugänglich. Außerdem sind zwei Bahnhöfe sowie Hotels und Kongresszentren mit den Gebäuden verbunden. Der Sicherheitsbereich beginnt erst innerhalb der Terminals hinter den Personenkontrollstellen für den Flugbetrieb. Davor liegen große Hallen mit Geschäften, Schaltern und Lokalen. Die Polizei überwacht diesen Bereich mit Streifen und Video-Kameras. Wer im Sicherheitsbereich arbeitet, braucht eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, ausgestellt vom Land Hessen.