Diesmal soll es mit dem Verkauf des Flughafens Hahn klappen, hofft die rheinland-pfälzische Regierung nach dem geplatzten ersten Anlauf. Rund ein Dutzend Interessenten haben wohl eine Bewerbung eingereicht.

Mainz - Beim zweiten Anlauf für den Verkauf des defizitären Flughafens Hahn gibt es 13 konkrete Bewerber. Bis zum Ende der Frist für das Einreichen von Unterlagen in der Nacht zum Freitag seien ebenso viele schriftliche Interessensbekundungen eingetroffen, teilte Innenminister Roger Lewentz (SPD) in Mainz mit. Wer Interesse habe, könne sich aber auch weiter melden. Bis Mitte September sollen die Bewerbungen abschließend geprüft sein. Die Beraterfirmen KPMG und Warth & Klein Grant Thornton nehmen die Angebote unter die Lupe. Dann folgen Gespräche, bis es um verbindliche Angebote der Bieter geht. Bisher war in der Ampel-Koalition von 18 grundsätzlich Interessierten die Rede.

 

Der verschuldete Flughafen im Hunsrück gehört zum Großteil Rheinland-Pfalz, ein kleiner Teil gehört Hessen. Der Hahn-Aufsichtsratschef, Wissenschaftsstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD), hat geschätzt, dass die Liquidität des Flughafens nur noch bis Ende September reicht. Das Land hat allerdings einen 34-Millionen-Euro-Kredit in der Hinterhand, der genutzt werden könnte, wenn es eine positive Geschäftsprognose gibt. Dies untersucht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dornbach GmbH.

Verkaufsversuch war spektakulär gescheitert

Der Verkaufsversuch an das chinesische Unternehmen Shanghai Yiqian Trading war im Juli spektakulär gescheitert. Das Innenministerium hatte das Geschäft gestoppt, weil eine Teilzahlung ausstand und das Ressort davon ausgeht, dass die Firma einen Bankbeleg gefälscht hat. Die rot-gelb-grüne Landesregierung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) steht unter Druck. Dreyer überstand im Juli ein Misstrauensvotum, das die CDU beantragt hatte, mit den Stimmen ihrer Ampel-Koalition.

KPMG hatte Dreyer vorgeworfen, dass sie Zeitdruck auf die Verhandlungen ausgeübt und dass die Landesregierung Warnhinweise ignoriert hat. Das hatten die Regierungschefin und Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) zurückgewiesen.