Am Flughafen Stuttgart ging der A380 nie regulär in den Passagierbetrieb. Ein paar wenige Male war der Riesenvogel aber doch da. Feiertage für Planespotter.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - In Toulouse geht eine Ära zu Ende: Airbus stellt den A380 ein. Der Riesenvogel ist der größte Passagierjet der Welt und war das Aushängeschild des europäischen Luftfahrtkonzerns. Doch er war auch teuer in der Anschaffung und im Betrieb. Am Ende wollten ihn die Fluglinien nicht mehr haben.

 

Wie oft der A380 am Flughafen Stuttgart landete, lässt sich an einer Hand abzählen.

Erstmals ging der Gigant der Lüfte im Jahr 2010 in Echterdingen nieder. Tausende Planespotter waren an dem wolkenverhangenen Junimorgen an den Flughafen gekommen, um den majestätischen Riesenvogel landen zu sehen. Im August desselben Jahres war der A380 noch einmal da.

380 Tonnen schwer, breiter als ein Fußballfeld

Die Dimensionen des gewaltigen Airbus-Flaggschiffs begeisterten auch Menschen, die mit Flugzeugen sonst nicht viel am Hut hatten: Über 500 Plätze, 380 Tonnen schwer, mit einer Spannweite von 80 Metern breiter als ein Fußballfeld.

Grund für den seltenen Besuch waren damals Trainingsflüge der Lufthansa: Piloten, die den Giganten fliegen wollten, mussten mindestens drei Flughäfen angeflogen haben, bevor sie in den regulären Passagiertransport einsteigen durften.

2017 außerplanmäßige Landung wegen Herbststurm „Herwart“

Es sollten sieben Jahre vergehen, bevor der A380 erneut am Echterdinger Flughafen landete – und das war überhaupt nicht geplant: Herbststurm „Herwart“ zwang den Piloten eines A380 der Lufthansa im Oktober 2017 zu einer außerplanmäßigen Landung in Stuttgart. Starke Windböen hatten eine Landung in Frankfurt unmöglich gemacht. Als dann auch noch der Treibstoff knapp wurde, ging der Riesenvogel auf den Fildern nieder.

Warum der A380 nie im regulären Betrieb in Stuttgart landete, hat mit der Bauweise des Riesenairbus zu tun, erklärt Beate Schleichter, die stellvertretende Sprecherin des Stuttgarter Flughafens. Groß genug wäre die Landebahn nämlich.

„Alle Flughäfen, an denen der A380 landet, mussten baulich angepasst werden“, sagt Schleicher. „Der A380 hat nämlich einen doppelstöckigen Einstieg. Hier in Stuttgart kann man aber nur einstöckig vom Terminal ins Flugzeug steigen. Man hätte große Umbauten vornehmen müssen, um den Anschluss vom Terminal an den A380 hinzubekommen.“

Jetzt wird der A380 eingestellt – die größte Passagiermaschine der Welt hatte sich als Flop entpuppt. Planespotter werden die Erinnerung an die paar Male, die der Riesenvogel in Stuttgart Stopp machte, jetzt vermutlich noch mehr zu schätzen wissen.