Am Flughafen Stuttgart zu parken, ist nicht so teuer wie anderswo. Was bedeutet das für die Urlaubsparker, die regelmäßig die umliegenden Wohngebiete zustellen? Wir haben nachgefragt.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Filder - Auf dem fünften Platz liegt der Flughafen Stuttgart in der Untersuchung des Fluggast-Helferportals „AirHelp“. Begutachtet wurde die Parkplatzsituation an den 13 größten Flughäfen Deutschlands. Am fünftgünstigsten ist es demnach, am Stuttgarter Flughafen sein Auto zu parken.

 

Der günstigste Flughafenparkplatz in Stuttgart kostet demnach 52 Euro für eine Woche, der teuerste 121 Euro. Wer lediglich die Verwandten an den Flughafen bringen will und nach maximal einer Stunde wieder weg ist, kann den Drop-Off-Parkplatz sogar gratis nutzen. Damit hat Stuttgart ein Alleinstellungsmerkmal: An allen anderen zwölf Flughäfen kostet auch dies Geld.

Am billigsten kann man das Auto am Dresdner Flughafen parken, für 15 Euro die Woche, der Höchstbetrag lautet 66 Euro. Am teuersten ist der Berliner Flughafen Tegel – 139 Euro kostet der billigste Parkplatz pro Woche, 159 Euro der teuerste. Und in Düsseldorf gibt es den höchsten Ausschlag nach oben: 238 Euro pro Woche kostet der teuerste Parkplatz hier, allerdings nur 29 Euro der günstigste.

L.-E. wird ab Herbst härter gegen Urlaubsparker vorgehen

Aber wie sind diese Zahlen einzuschätzen? Vor allem in Bezug auf die Urlaubsparker, jene Sparfüchse, die gar nichts bezahlen wollen und ihr Auto lieber in den Wohngebieten von Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Plieningen abstellen. Würden die sich überzeugen lassen, am Flughafen zu parken, wenn es noch günstiger wäre?

Carl-Gustav Kalbfell glaubt das nicht. Als Bürgermeister von Leinfelden-Echterdingen kennt er die Problematik der Urlaubsparker. „Der Geldbetrag ist nicht das Hauptproblem“, sagt er. „Viele Leute informieren sich nicht gut genug.“ Beispielsweise sei der Parkplatz P0 vergleichsweise günstig, auch andere Angebote gebe es. „Viele scheinen aber nicht genau genug hinzuschauen, sondern haben die Sparfuchs-Mentalität und parken im Wohngebiet.“ Was L.-E. angeht, betont Kalbfell: „Mit unserem neuen Parkraumkonzept, dem Bewohnerparken, wird hart kontrolliert werden.“ Neue Mitarbeiter sind dafür eingestellt worden, im Herbst soll es losgehen. „Wir werden auch abschleppen können“, kündigt Kalbfell an, „damit muss man rechnen, wenn man bei uns im Wohngebiet das Auto abstellt und in den Urlaub fährt“.

Nichtsdestotrotz sei die Stadt auch im Gespräch mit dem Flughafen und der benachbarten Messe: „Wir würden gerne anregen, dass Messe und Flughafen ein abgestimmtes Parkraumkonzept entwickeln“, sagt Kalbfell. Beispielsweise fänden im Sommer zur Urlaubszeit keine Messen statt, also stünden die Messeparkplätze leer. Umgekehrt im Winter, wenn viele Messen seien, sei am Flughafen eher weniger los. „Da könnte es doch einen Austausch geben, sodass keine Parkplätze leer stehen“, meint Kalbfell.

Wer früh einen Parkplatz bucht, kann sparen

Am Flughafen will man sich zu keiner Aussage zu dem Parkplatz-Ranking hinreißen lassen. „Gefühlt kommen jeden Tag zwei Rankings herein“, sagt Sprecherin Beate Schleicher, „die sich mit allem möglichen, von Gastronomie bis Sauberkeit, beschäftigen“. Was das Parken am Flughafen angehe, so habe man ein schlichtes System: „Wer mit Abstand zum Terminal parkt, bekommt günstige Preise“, sagt Schleicher, „wer direkt am Terminal parken will, zahlt etwas mehr“. Ansonsten sei der Flughafen auch gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden: „Wir wollen den Anteil der Fluggäste, die mit dem ÖPNV anreisen, erhöhen“, sagt Schleicher. Der Ausbau der Stadtbahnlinie U 6 bis an den Flughafen sei im Zeitplan.

Die Firma Apcoa, die für das Parken am Flughafen zuständig ist, bietet verschiedene Modelle an, je nachdem, wo man sein Fahrzeug abstellen will und für wie lange. In den Schulferien gibt es Aktionen, beworben mit Preisen ab 39 Euro pro Woche. Wer online reserviert, spart laut Flughafen über die Hälfte gegenüber den Tarifen, wenn man vor Ort im Parkhaus bezahlt. Wie bei vielen anderen Dingen gilt außerdem: Wer früh bucht, bekommt günstige Preise – der Rest eher nicht.

Außerdem gibt es Firmen, die einen Shuttleservice anbieten: Man stellt das Auto dort ab und wird direkt ans Terminal gefahren.