Flughafen Stuttgart vor Pfingstferien Neue Flüge zu Mittelmeerinseln im Flugplan

Es geht wieder los: Zu Pfingsten werden deutlich mehr Menschen verreisen als in den vergangenen Wochen. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Am Stuttgarter Flughafen kehrt die zaghafte Hoffnung zurück, dass der Sommer passabel wird. Derweil macht man sich im Gesundheitsamt wegen der Reisen große Sorgen. Einige Reiseziele der Stuttgarter liegen im Hochinzidenzgebiet.

Stuttgart - Noch scheint es zu früh, die große Corona-Entwarnung zu geben – trotzdem kommen die Flugreisen zu Pfingsten etwas in Schwung. Am ersten stärkeren Reisetag, diesem Freitag, wird der Manfred-Rommel-Flughafen Stuttgart zwar meilenweit von früheren Zahlen wie etwa 400 Flugbewegungen pro Tag entfernt sein, doch mit etwa 20 Prozent davon, also rund 80 Starts und Landungen, geht die Kurve nach oben.

 

Das schafft bei der Flughafengesellschaft Freude auf niedrigem Niveau. Von einer Pfingstreisewelle könne man nicht sprechen, sagt Flughafensprecher Johannes Schumm, jedoch sieht er in der neuesten Entwicklung einen „leichten Hoffnungsschimmer“. In den Wochen zuvor nämlich war der Flugbetrieb gerade mal bei einem Zehntel dessen, was vor der Coronapandemie üblich gewesen war.

Airlines kehren nach Pause zurück

Der Nachholbedarf an Reisen, von dem zuletzt die Flughafen-Geschäftsführerin Arina Freitag immer wieder sprach, manifestiere sich nun zaghaft. Man erwarte über die Sommermonate einen leichten Aufschwung, müsse freilich beobachten, wie nachhaltig die Entwicklung sei. Das hänge besonders von den Reisebestimmungen hier und in den Zielländern sowie vom Fortgang der Impfkampagnen ab, sagt der Flughafensprecher.

Zuletzt gab es günstige Anzeichen bei den Flugbuchungen sowie Zugänge im Flugplan, was die Ziele und die Frequenz der Flüge angehe. Die Fluggesellschaften Aeroflot und Air Baltic seien an den Flughafen zurückgekehrt. Sie gesellen sich zum Platzhirsch Eurowings. Ebenso zurück ist Air France mit der früher gewohnten Verbindung zum Flughafen Charles de Gaulle in Paris.

In dieser Woche habe Tuifly auch die angekündigten Flüge zu den griechischen Inseln Rhodos, Kreta, Korfu und Kos aufgenommen. Die wichtigsten Ziele in der Pfingstzeit sind Palma de Mallorca, Hamburg, Berlin und Amsterdam, wo viele Reisende umsteigen. Konstant geflogen ist in den Monaten ab Stuttgart die Fluggesellschaft Turkish Airlines, was sehr stark an Reisen für Familienbesuche lag.

Gesundheitsamtsleiter sorgt sich wegen Virusvarianten

Apropos Türkei: Das Auswärtige Amt rät derzeit zwar von vielerlei ausländischen Reisezielen ab, wenn der Reisegrund nicht absolut zwingend ist, doch gerade die Türkei wird als Hochinzidenz-Land mit einem Wert über 200 gelistet. Doch das Reisen generell bereitet dem Stuttgarter Gesundheitsamtsleiter Stefan Ehehalt erhebliche Sorgen. Gerade eben hat er im Interview mit unserer Redaktion appelliert, auf Reisen zu verzichten. Er befürchtet, dass nach Pfingsten die Inzidenz wieder steigt, kaum dass sie in Stuttgart vom hohen 200er-Bereich deutlich gesunken ist. Auch besorgniserregende Virusvarianten könnten verstärkt verbreitet werden.

Wer doch reist, hat es mit der deutschen Coronavirus-Einreiseverordnung vom 12. Mai 2021 zu tun. Da gelten für die Reisenden größtenteils einheitliche Vorgaben. Aber es gibt auch schärfere Auflagen, besonders für die Rückkehrer aus den Virusvariantengebieten – auch im eigenen Heim. Das sind wichtige Faustregeln:

Das ist für Reisende zu beachten

Ohne Coronatest darf man nicht ins Flugzeug. Wer noch keinen gemacht hat, für den gibt es am Flughafen notfalls zwei Testzentren. Vor dem Rückflug muss dem Beförderer ein negatives Testergebnis (Antigentest maximal 48 Stunden alt, PCR-Test maximal 72 Stunden) oder ein Impfnachweis oder ein Genesenen-Nachweis vorgelegt werden – auch dann, wenn man in keinem Risikogebiet war. Antikörper-Tests werden nicht anerkannt.

Wer aus einem Risikogebiet kommt, muss zehn Tage in häusliche Quarantäne. Die kann vermieden werden, wenn man im Internet (einreiseanmeldung.de) vorab oder während der Quarantäne einen Impf- oder Genesenen-Nachweis hochlädt. Für Rückkehrer aus dem Virusvariantengebiet geht das nicht. Sie sind zu 14 Tagen Quarantäne verpflichtet.

Wer in einem Risikogebiet war und einen Negativtest nachweist, kann damit die Quarantäne umgehend beenden. Für Rückkehrer aus Hochinzidenzgebieten ist eine wirksame Testung frühestens fünf Tage nach der Einreise zulässig. Wer aus einem Virusvariantengebiet kommt, kann die Quarantäne nicht vorzeitig beenden. Nähere Infos dazu sind auf der Website des Bundesgesundheitsministerium zu finden.

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