Nur noch wenige Tage, dann geht es zum größten deutschen Oldtimer-Fliegertreffen auf die Hahnweide nach Kirchheim/Teck. Rund 370 motorgetriebene Raritäten sind drei Tage lang am Flugfeld zu sehen. Die Show zeigt dieses Mal auch den Anfang der zivilen Luftfahrt.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Kirchheim - Die Hecken auf der Kirchheimer Hahnweide sind gestutzt, die Plakate sind geklebt, das Fluggelände ist aufgeräumt: Das größte deutsche Flugzeug-Oldtimer-Treffen steht vor der Tür. Etwa 370 Oldtimer Flieger werden am Wochenende, 13. bis 15. September, auf der Kirchheimer Hahnweide von morgens bis abends in der Luft sein. Darunter so archaische Flieger wie die Blériot XI von 1909 oder die bekannten Jagdflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg wie die North American P-51D oder die Supermarine Spitfire. Daneben gibt es alle Arten von Gebrauchsflugzeugen zu sehen, wie Cubs und Cessnas, Zlins und Bückers, die von vielen Enthusiasten mit Leidenschaft gepflegt und instand gehalten werden.

 

Besonderer Leckerbissen ist die Junkers F-13

Den besonderen Leckerbissen dieser Saison hat Dieter Morszeck, Ex-Chef der Koffer-Firma Rimowa im Gepäck. Er hat es geschafft, die legendäre Junkers F-13 nachzubauen. Ein Supervogel aus Dessau, mit dem 1919 die Ära der zivilen Luftfahrt begann. Die F-13 gehörte auch zu den ersten Maschinen, die von der 1926 gegründeten Lufthansa in Dienst gestellt wurden. Die Junkers war das erste Ganzmetall-Flugzeug mit selbsttragendem Flügel in Serienfertigung. Sie konnte Wind und Wetter trotzen, und die Passagiere reisten in einer vergleichsweise bequemen gepolsterten Kabine mit vier Sitzen. Weniger bequem hatten es die Piloten, denn die saßen in einem offenen Cockpit im Freien – vielleicht wollten sich die Konstrukteure den Scheibenwischer sparen.

Bisher haben sich die Flieger alle zwei Jahre auf der Hahnweide getroffen, und so hätte 2018 wieder ein Treffen sein sollen. Doch im vergangenen Jahr brauchte die veranstaltende Fliegergruppe Wolf Hirth eine Pause. „Der Arbeitsaufwand ist immens“, sagt dazu der Hahnweide-Pressereferent Lars Reinhold, der wie alle auf dem Flugfeld zurzeit rund um die Uhr arbeitet – ehrenamtlich versteht sich. „Es war einfach nicht mehr möglich, den organisatorischen Aufwand in zwei Jahren zu bewältigen“, ergänzt er, und verspricht, dass es nach diesem 19. Treff auf der Hahnweide auch ein 20. Treffen geben wird – es ist nur noch nicht klar, in welchem Jahr.

Freitag und Samstag startet das Fliegerfest

Doch jetzt konzentriert sich die Fliegergruppe erst einmal auf den Termin in zehn Tagen. Am Freitag, 13. September, reisen die Flieger an und beziehen ihre Hotels oder Wohnmobile und checken ihre Maschinen durch. Danach trifft man sich mit den Besuchern auf dem Fliegerfest. Am Samstag, 14. September, ist von 7.30 bis 9 Uhr die sogenannte Flightline geöffnet. Diese Linie bilden die geparkten Flieger, bevor sie an den Start gehen. Hier kommt man mit Piloten und Bodenpersonal ins Gespräch und kann die Oldtimer aus der Nähe anschauen. Diese Nähe gibt dem Treffen einen besonderen Reiz. „Jeder Zuschauer ist gleichzeitig ein Teil der Show“, sagt Lars Reinhold. Von 9 Uhr an ist die Flightline geschlossen wegen des Flugbetriebs. Am genauen Programmablauf basteln die Organisatoren noch, klar ist, dass auch in diesem Jahr wieder ehemalige Fluglotsen mit dabei sind, damit die 370 Flieger reibungslos starten und landen können. Wer selbst mitfliegen möchte, der kann Rundflüge in einer Dornier Do 27, einer Dragon Rapid oder im Helikopter buchen. Abends geht es dann wieder auf das Fliegerfest.

Auch am Sonntag, 15. September, hat in der Frühe wieder die Flightline geöffnet, anschließend wird erneut „eine ganze Menge Blech in der Luft“ sein, verspricht Lars Reinhold.

Der Eintritt kostet für Freitag 15 Euro und für Samstag und Sonntag jeweils 18 Euro, ein Kombiticket für alle drei Tage kostet 35 Euro. Kinder bis 14 Jahren haben einen freien Eintritt. Hunde sind auf der Hahnweide prinzipiell erlaubt, doch sollten sie nicht besonders lärmempfindlich sein, da es ab und zu schon mal etwas lauter werden kann.