Bei dem Flugzeugabsturz im Iran kamen auch vier Menschen ums Leben, die in Deutschland lebten. Dabei handelt es sich um zwei Erwachsene und zwei kleine Kinder.

Mainz/Teheran - Beim Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs bei Teheran sind auch eine Doktorandin aus Mainz und eine Asylbewerberin aus Nordrhein-Westfalen mit ihren beiden Kindern umgekommen. Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI) in Mainz schrieb am Freitag im Internet, man trauere um eine 29 Jahre alte Kollegin, die „bei einem tragischen Zwischenfall in der Nähe ihrer Heimatstadt Teheran verstorben ist“. Das MPI bestätigte, dass es sich dabei um den Absturz handelte.

 

Nach Angaben des Forschungsinstitutes studierte die 29-Jährige Chemie und arbeitete am Institut in einer der experimentellen Gruppen. Sie war für ihren Weihnachtsurlaub bei ihrer Familie im Iran. Zuvor hatten die „Bild“-Zeitung und die Mainzer „Allgemeine Zeitung“ über das Thema berichtet.

Keine deutschen Staatsangehörigen

Bei den weiteren Opfern, die in Deutschland gelebt hatten, handelt es sich um eine 30 Jahre alte als Flüchtling anerkannte Afghanin und ihre Tochter (8) sowie ihren Sohn (5). Sie hatten seit mehreren Jahren in Werl bei Soest gelebt, wie der Bürgermeister der Stadt, Michael Grossmann (CDU), der Deutschen Presse-Agentur sagte. Er berief sich auf den in Werl lebenden Bruder der Frau. Zuvor hatte der „Soester Anzeiger“ (Online) darüber berichtet.

Die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen die vier Betroffenen offenbar nicht. Das Auswärtige Amt teilte am Donnerstag mit, dass es keine Erkenntnisse über deutsche Staatsangehörige unter den Absturzopfern habe - auch auf Nachfrage zu den vier Betroffenen.

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Das Flugzeug war am Mittwoch im Iran mit 176 Menschen an Bord abgestürzt. Zuletzt verdichteten sich Hinweise, dass ein versehentlicher Raketenbeschuss durch den Iran die Ursache sein könnte. Die Regierungen in Kanada und Großbritannien berichten von Informationen, die darauf hindeuten. Diese Theorie wird US-Medienberichten zufolge ebenfalls in den USA verfolgt. Offiziell wird die Ursache für den Absturz noch untersucht.