Im Norden Mexikos ist eine Passagiermaschine der Aeroméxico abgestürzt. Doch die mehr als einhundert Insassen überleben.

Mexiko-Stadt - Ein Absturz einer Passagiermaschine ist im Norden Mexikos relativ glimpflich ausgegangen. Kurz nach dem Start im Bundesstaat Durango schlug die Maschine der Aeroméxico auf einem nahen Feld auf, wie die Behörden mitteilten. Alle 103 Insassen konnten sich retten, ehe das Flugzeug in Flammen aufging. 49 Menschen kamen mit Verletzungen in die Klinik, der Zustand des Piloten galt bis zum frühen Mittwochmorgen als ernst. Doch dürften alle überleben, sagte José Aispuro, der Gouverneur des Bundesstaats Durango.

 

Flug AM2431 hob am Dienstagnachmittag (Ortszeit) von der Stadt gleichen Namens in Richtung Mexiko-Stadt ab. Doch kurz nachdem die Maschine bei starkem Sturm die Rollbahn verlassen habe, sei sie von einer Windböe erfasst worden, sagte Aispuro vor Reportern. Einige Passagiere berichteten, sie hätten ein lautes Geräusch gehört, als der linke Flügel auf den Asphalt prallte und sich beide Triebwerke aus der Verankerung lösten.

„Es war wirklich, wirklich hässlich“, schilderte Lorenzo Nunez, ein Passagier aus Chicago, der mit zwei Söhnen und Ehefrau an Bord der Maschine war. „Binnen Sekunden brannte es“, fügte er hinzu, und schnippte zur Veranschaulichung mit den Fingern. Andere Überlebende bestätigten ebenfalls, dass es unmittelbar nach dem Aufschlag zu einem Feuer kam. „Wir spürten, dass die Flammen rasch kamen...da war viel Rauch“, sagte Jaquelin Flores der Zeitung „El Sol“.

Das Flugzeug blieb beim Aufprall in horizontaler Lage, in der Folge wurden die Notrutschen aktiviert, wie Gouverneur Aispuro sagte. Noch ehe Ersthelfer eintrafen, entfernten sich etliche Passagiere von der Maschine. Einige holten sich medizinische Hilfe, andere eilten zur ihren Angehörigen. Behördenvertreter waren den ganzen Nachmittag über damit beschäftigt, Überlebende aufzuspüren.

Die meisten Verletzten kamen mit leichten Verletzungen davon. Bei einigen sei die Körperoberfläche aber zu 25 Prozent verbrannt, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums von Durango. Am schwersten traf es den Piloten, der sich einer Operation unterziehen muss.

Über die Absturzursache wollte Gouverneur Aispuro nicht spekulieren. Ein technischer Fehler oder menschliches Versagen könnten Faktoren sein, doch sei das Wetter auf jeden Fall nicht günstig gewesen. Starke Winde und heftiger Regen mit murmelgroßen Hagelkörnern hätten die Stadt Durango heimgesucht. Selbst die Hangars am Flughafen seien beschädigt worden. Hauptsache sei, dass es trotz eines solch ernsten Unfalls keine Toten gegeben habe - „das ist für uns die größte Ermutigung“, erklärte Aispuro.

Laut der Webseite Planespotters.net war die in Brasilien hergestellte Maschine vom Typ Embrarer 190 rund zehn Jahre alt. Vor Aeroméxico sei sie von zwei anderen Fluggesellschaften eingesetzt worden.

Der Geschäftsführer von Aeroméxico, Andrés Conesa, sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend, das Flugzeug sei in „perfektem“ Zustand und seit Februar für die Airline im Betrieb gewesen. Die Crew habe sich vor dem Start ausreichend ausgeruht. Dass es keine Toten gegeben habe, sei der schnellen Reaktion der Besatzung zu verdanken, sagte Conesa weiter. Nach dem Vorfall wurde der Betrieb am Airport Guadalupe Victoria vorübergehend eingestellt.