Ohne Berücksichtigung von Einkommen und Bafög wird das bundesweite Deutschlandstipendium gezahlt. 11 000 Studierende sind schon Nutznießer.

Die Zahl der Deutschlandstipendien hat sich in einem Jahr verdoppelt. Die Hochschulen haben 2012 rund 11 000 Stipendien vergeben, 2011, im Startjahr des Projekts, waren es 5375. Damit wird zwar die Zielzahl des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nicht erreicht, die bei einem Prozent aller Studierenden liegt. Lediglich 0,5 Prozent der Studenten kommen in den Genuss der monatlichen Zahlung von 300 Euro. Von den im Bundesetat vorgesehenen 36,6 Millionen Euro werden deshalb nur 17 Millionen Euro abfließen. Aber der Trend zeigt nach oben, so dass Staatssekretär Helge Braun (CDU) von einem „beginnenden Mentalitätswechsel“ spricht: „Die Zahlen zeigen: Das Deutschlandstipendium hat sich an den Hochschulen etabliert.“

 

Das Stipendium wird unabhängig vom Einkommen und vom Bafög-Bezug vergeben. Gewertet werden Begabung und Leistungsfähigkeit, aber auch soziales Engagement. Die Hälfte des Stipendiums müssen die Hochschulen bei privaten Förderern einwerben, meist sind das Unternehmen aus der Region. Die andere Hälfte schießt der Bund zu. Bisher sind in zwei Jahren 30 Millionen Euro an privatem Kapital zusammengekommen. Es sei erfreulich, dass immer mehr Betriebe den Reiz des Modells erkennen würden, sagte Braun. Davon würden alle profitieren, weil sich die Hochschulen mit anderen lokalen Akteuren vernetzten und die Förderer früh „in Kontakt mit Fachkräften von morgen“ kämen.

In Baden-Württemberg erhalten 1382 Studierende das Geld

Von den insgesamt 388 Hochschulen in Deutschland beteiligen sich laut Bundesbildungsministerium 263 an der Vergabe. Von diesen hätten in diesem Jahr 104 die Höchstförderquote von einem Prozent der Studierenden ausgeschöpft. 40 von ihnen nutzen darüber hinaus die Chance, von den nicht genutzten Mitteln anderer Hochschulen zu profitieren.

Bis zum Jahresende werden im Südwesten voraussichtlich 1382 Studierende ein Stipendien erhalten. Von 65 Hochschulen nehmen in Baden-Württemberg 43 an dem Vergabeprogramm teil. In Stuttgart sind das die Hochschule für Technik, die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und die Merz Akademie. Spitzenreiter bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums ist Nordrhein-Westfalen (3165), gefolgt von Bayern (1713 Stipendien). Wird die Vergabezahl ins Verhältnis zur Zahl der Studenten gesetzt, ist das Saarland mit 193 Stipendien auf dem ersten Platz.