Die baden-württembergische Landesregierung hat in den letzten zweieinhalb Jahren acht Millionen Euro ausgegeben, um die Teilhabe behinderter Menschen zu fördern. Dies wurde am Montag in Stuttgart bekannt gegeben.

Stuttgart - Die Landesregierung hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren acht Millionen Euro für 120 Projekte zur Eingliederung Behinderter (Inklusion) ausgegeben. Das Geld kommt nach Angaben des Sozialministeriums zum Beispiel Sportvereinen zugute, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ihre Freizeit verbringen. „Die Teilhabe behinderter Menschen hat richtig Fahrt aufgenommen“, sagte Ministerin Katrin Altpeter (SPD) am Montag beim sogenannten Landesinklusionstag in Stuttgart vor rund 500 Gästen.

 

Dort stellte die grün-rote Landesregierung ihren 250 Seiten umfassenden Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Der Begriff der Inklusion steht für die Einbindung von Menschen mit Behinderung in alle gesellschaftlichen Lebensbereiche.

Mehr Menschen sollen in Wohngruppen integriert werden

Teilhabe beginne beim selbstbestimmten Wohnen, sagte Altpeter. Die Landesregierung wolle in den nächsten fünf Jahren 20 Prozent der 7500 Menschen, die derzeit in speziellen Einrichtungen für Menschen mit besonders schweren Behinderungen leben, in Wohnungen mitten in der dörflichen und städtischen Gemeinschaft unterbringen. Derzeit gebe es rund 22 große Behinderteneinrichtungen im Land, die nach Angaben des Sozialministeriums oft „auf der grünen Wiese“ stehen.

25.021 Menschen mit Behinderung erhielten im Jahr 2014 finanzielle Unterstützung zum Leben in einem Heim, wie aus der am Montag veröffentlichten Sozialhilfestatistik des Statistischen Landesamts hervorgeht. Das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. 13.619 Menschen mit Behinderung wurden dabei unterstützt, in einer eigenen Wohnungen zu leben, in der sie ambulant betreut werden. Hier betrug das Plus im vergleich zum Vorjahr 6 Prozent.