Die Gesamtinvestitionssumme des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) aller geförderten Bauprojekte beläuft sich aktuell auf rund 64,8 Millionen Euro. Auch in die Sportkreise Böblingen und Ludwigsburg fließt Geld.

Leonberg - Die aktuelle Mitgliederstatistik des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) macht deutlich: Die insgesamt 5707 Sportvereine in Württemberg sind nach wie vor attraktiv. Erstmals nach acht Jahren ist die Zahl der Mitglieder in Württembergs Sportvereinen wieder gestiegen. Ein Grund dafür seien neben gut ausgebildeten Trainern und Übungsleitern auch moderne und funktionsfähige Sportstätten. „Die Qualität der Sportstätten erhöht den Wohlfühlfaktor, der eine immer größere Rolle spielt“, sagt Andreas Felchle, der Präsident des WLSB. Deshalb investieren die Sportvereine regelmäßig in ihre Anlagen und Hallen – entweder um komplett neu zu bauen oder um bestehende Vereinsgebäude und Sportstätten zu erweitern oder zu sanieren.

 

Davon kann beispielsweise Dieter Berg, der Vorsitzende des Leonberger Reit- und Fahrvereins, ein Lied singen. Am 18. Oktober 1970 wurde das Reiterzentrum am Tilgshäusle festlich eröffnet. Die Anlage ist nicht mehr die Jüngste. „Wir haben in den letzten Jahren viel investiert“, sagt Berg. Beispielsweise wurden 2015/2016 die Dächer von Reithallen und Stall asbestsaniert. Kostenpunkt: 145 500 Euro. Vom WLSB gibt es hier einen Zuschuss von 34 340 Euro. Die erste Rate fließt dem RFV Leonberg im kommenden Jahr zu. Die zweite dann im Jahr 2019. „Wenn wir in Projekte in dieser Höhe investieren, müssen wir einen Kredit aufnehmen“, sagt Dieter Berg. Die Mitglieder des RFV Leonberg freuten sich auch über einen neuen Hallenboden oder besseres Licht in der kleinen Reithalle. „Und wir haben auch in Zukunft noch einiges vor“, sagt Berg und denkt an die Außenfassade oder den unteren Reitplatz direkt am Casino.

Für 591 Bauprojekte hat der WLSB in den vergangenen Wochen die Förderzusagen verschickt. Das sind fast 75 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Auch die Höhe der bewilligten Zuschüsse ist deutlich gestiegen, von etwas mehr als fünf Millionen Euro im Jahr 2016 auf nun 8,4 Millionen Euro. Die Gesamtinvestitionssumme aller geförderten Bauprojekte beläuft sich auf rund 64,8 Millionen Euro.

55 Bauprojekte wurden im Sportkreis Böblingen in diesem Jahr bewilligt. So viele wie in keinem anderen der 24 Sportkreise des WLSB. Die Bandbreite der Bautätigkeiten reicht von der Sanierung der Heizungsanlage beim Sportverein Bondorf bis zum Bau einer Beach-Volleyball-Anlage beim Volleyball-Club Mönsheim oder der Sanierung von vier Tennisplätzen in Renningen. Insgesamt investieren 38 Vereine mehr als 2,6 Millionen Euro. An Zuschüssen erhalten sie vom WLSB 471 600 Euro. Sportkreis-Präsident Ekkehard Fauth ist dankbar für die Unterstützung: „Jeder Euro für Sportanlagen ist gut angelegtes Geld, das nicht nur dem organisierten Sport, sondern der gesamten Gesellschaft zugute kommt.“

Etwas weniger Baumaßnahmen als in Böblingen – nämlich 34 – wurden im Sportkreis Ludwigsburg in diesem Jahr bewilligt. Mit den etwas mehr als 10,9 Millionen Euro, die die 31 Vereine investieren, führen diese die Rangliste innerhalb des WLSB an. An Zuschüssen erhalten die Vereine gut eine Million Euro. Auch damit führt der Sportkreis das Ranking im WLSB an. Auch der Ludwigsburger Sportkreis-Präsident Matthias Müller freut sich über diese Unterstützung: „Die Förderung von Baumaßnahmen durch den WLSB ist ein substanzieller Baustein in der Finanzierung unserer Vereine.“

Die Summe der Zuschüsse seien „ein deutliches Mehr für die Vereine als in den vergangenen Jahren“, sagt WLSB-Präsident Felchle, „und dies ist dem Solidarpakt III mit dem Land Baden-Württemberg zu verdanken, der seit dem 1. Januar 2017 greift.“ Darin wurden die Zuschüsse allein für den Sportstättenbau um 25 Millionen Euro für die Dauer von fünf Jahren angehoben. „Wir konnten bewilligte Zuschüsse auszahlen, die deutlich später auf der Liste standen“, sagt Felchle zufrieden. Trotzdem werde es noch einige Zeit brauchen, bis der Antragsstau abgebaut sei.

Schließlich werden die Vereine auch weiterhin in ihre Anlagen investieren, indem sie neue und kleinere Übungsräume einrichten oder ihre älteren, in die Jahre gekommenen Anlagen sanieren. Dabei spiele neben dem Werterhalt auch das Senken der Unterhaltskosten durch Energieeinsparung eine wichtige Rolle, wodurch ebenfalls ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet werde.