Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) moniert, dass von Robert Habecks Förderstopp für energieeffiziente Gebäude 25.000 Wohneinheiten betroffen seien.

Berlin - Nach dem KfW-Förderstopp für energieeffiziente Gebäude hängen nach Angaben des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) mehr als 25 000 Wohneinheiten in der Schwebe. Diese Zahl betreffe allein die dem Verband bekannten Mitgliedsfirmen nach einer Blitzumfrage unter 170 Unternehmen, sagte BFW-Präsident Andreas Ibel am Donnerstag. Das damit verbundene Fördervolumen, das nun fehle, belaufe sich geschätzt auf Hunderte Millionen Euro. Die Dimension dürfe aber weit größer sein.

 

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„Wer jetzt Immobilien plant, kann das nur mit den gesetzlichen Mindestvorgaben zur Energieeffizienz tun“, kritisierte Ibel. Mit der Mindestvorgabe schneiden Gebäude besser ab als der Bestand, aber schlechter als nach den Standards EH 55 und EH 40, für die Förderprogramme der staatlichen KfW-Bank gestoppt wurden.

Förderstopp kam überraschend

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte überraschend angekündigt, dass bei der KfW keine neuen Anträge für die Förderung effizienter Gebäude gestellt werden können. Dies gilt für die Programme für das Effizienzhaus (EH) 55 im Neubau, das Effizienzhaus 40 im Neubau sowie die energetische Sanierung. Die Einstufung bedeutet, dass das Gebäude 55 Prozent beziehungsweise 40 Prozent der Energie verbraucht, die ein Standardhaus benötigt.

Die alte Bundesregierung wollte die Neubauförderung des Effizienzhauses 55 Ende Januar auslaufen lassen. Das führte laut Wirtschaftsministerium zu einem Antragsboom und drohenden Milliarden-Mehrkosten. Über die Zukunft der Neubauförderung für EH-40-Neubauten will das Ministerium zügig entscheiden.

Der BFW erwartet nach eigenen Angaben in wenigen Tagen ein Signal, wie es weitergeht. Bei einer Reform der Förderung müsse der Gesetzgeber berücksichtigen, dass Klimaschutz und Wohnen bezahlbar bleiben sollten, mahnte Präsident Ibel. Immer weiter zu dämmen, bringen keinen Effekt bei den CO2-Emissionen, treibe aber die Baukosten hoch. Auch gebe es großen Abstimmungsbedarf. „Die Baubranche ist ein Tanker. Sie braucht Zeit, sich auf neue Regeln einzustellen.“