Der Förderverein für ein Hospiz auf den Fildern hat ein Grundstück. Damit geht die Arbeit aber erst richtig los. Fest steht, dass es eine ganz besondere Einrichtung werden soll.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Bonlanden - Der im Frühjahr 2019 gegründete Förderverein für ein Hospiz auf den Fildern ist seinem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Denn Oberbürgermeister Christoph Traub hat ihm ein Grundstück zugesichert. Dass das geplante Hospiz damit ein Zuhause habe, einen Ort, an dem das Projekt weiter wachsen könne, sei eine großartige Neuigkeit, sagt Carola Riehm. Sie ist Krankenschwester und Pflegedienstleiterin der Palliativstation an der Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden. Zusammen mit Stefan Hiller, Leitender Arzt in der integrativen Onkologie und Palliativmedizin der Filderklinik, und dem Radiologen Friedhelm Roloff bildet sie den Vorstand.

 

Der noch junge Verein hat mittlerweile mehr als 150 Mitglieder und konnte auch schon viele Spenden akquirieren. Beides zeige, wie groß die Unterstützung auf der gesamten Filderebene sei. Nicht nur Filderstadt, sondern sämtliche Kommunen, die Kirchengemeinden und viele weitere Institutionen, zu denen der Förderverein Kontakt aufgenommen habe, stünden dem Vorhaben wohlwollend gegenüber. „Diese große Sympathiewelle hat uns in den vergangenen Monaten getragen. Das Interesse ist groß“, sagt Stefan Hiller.

Er und seine Mitstreiter wissen, dass die Arbeit nun erst richtig losgeht. Zu welchen Konditionen der Förderverein das Grundstück bekommen kann, wird derzeit noch mit der Stadt geklärt. Stefan Hiller geht davon aus, dass danach eine Machbarkeitsstudie erstellt werden muss, bevor es an die Architektenpläne geht. Frühestens in drei Jahren könnte das neue Hospiz eröffnen.

Das Hospiz ist interkonfessionell, hat aber einen anthroposophischen Ansatz

Fest steht aber schon jetzt, dass es etwas ganz Besonderes wird. Das Hospiz soll interkonfessionell sein, also offen für alle. „Das ist uns ganz wichtig“, betont Stefan Hiller. Das Hospiz soll aber auch einen anthroposophischen Ansatz und möglichst einen entsprechenden Träger haben. „Diese Grundhaltung soll spürbar und erlebbar sein. Wir wollen unsere anthroposophischen Therapien, zum Beispiel die Kunsttherapie, auch im Hospiz anbieten“, sagt Carola Riehm. Darum sei dem Förderverein die räumliche Nähe zur Filderklinik so wichtig gewesen. Das von Oberbürgermeister Christoph Traub nun zugesicherte Grundstück befindet sich direkt gegenüber dem Krankenhaus.

Anthroposophische Hospize sind bisher noch selten. Carola Riehm und ihre Vorstandskollegen wissen aber aus ihrer täglichen Arbeit, dass der Bedarf für eine solche Einrichtung groß ist. Neue Wege möchte der Verein zudem mit einer zusätzlichen Tagespflege gehen, also einem ambulanten Bereich, den die Gäste tageweise besuchen. So können sie selbst und auch Angehörige begleitet und entlastet werden in einer Zeit, in welcher der Tod noch nicht unmittelbar bevorsteht. Insgesamt plant der Förderverein acht Plätze im stationären und acht Plätze im ambulanten Bereich.

Das gesamte Projekt hat ein Volumen von acht Millionen Euro, schätzt Stefan Hiller. Um das zu finanzieren, hofft der Förderverein auf Großsponsoren. Dabei denken die Vorstandsmitglieder unter anderem an mittlere und größere Firmen, die sich mit einer Spende einbringen. Aber auch kleinere Summen seien jederzeit willkommen.

Mehr unter www.filderhospiz.de