Die Feuerwehren in der Region sind in den vergangenen Tagen mehrfach zu kleineren Waldbränden ausgerückt. Förster mahnen zur Vorsicht im Umgang mit Feuer, sehen aber keinen Anlass zur Sorge. Am Donnerstag entspannt sich die Lage wieder.

Region Stuttgart - Auf einer Skala von 1 bis 5 wies der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für weite Teile Baden-Württtembergs am Dienstag einen Wert von 3 auf. Das ist gleichbedeutend mit einer mittleren Gefahr. In einigen Gebieten, wie auf der Rheinschiene, im Altdorfer Wald oder im Fränkischen Wald, galt sogar Stufe 4, was eine hohe Gefahr bedeutet.

 

Kleinere Brände sind schnell unter Kontrolle

Diese Gefahrenlage hat in den vergangenen Tagen vermehrt zu Löscheinsätzen geführt. In Esslingen etwa rückte die Wehr am Samstagnachmittag aus, um ein Feuer in der Nähe der Grillstelle beim Jägerhaus unter zu Kontrolle zu bringen. Dies erwies sich als nicht weiter schwierig. Nach rund 20 Minuten hatte die Feuerwehr die Flammen gelöscht, betroffen war eine kleine Fläche von rund 45 Quadratmetern. Bei dem Brand handelte es sich um ein Feuer am Boden. Bäume waren nicht betroffen.

Weder beim Landesfeuerwehrverband noch beim Innenministerium gibt es eine Übersicht der einzelnen Waldbrände in den vergangenen Tagen. Die Brände sind in den Berichten der Polizei aufgeführt. So sind laut dem Reutlinger Präsidium am Montagabend auf einer Wiese in der Nähe des Plochinger Gymnasiums Büsche und Bäume in Brand geraten. Passanten dämmten mit Feuerlöschern aus der Schule den Brand zwar ein. Vollständig gelöscht werden konnten die Flammen aber erst durch die Feuerwehr. Tobias Horwath, der stellvertretende Amtsleiter des Forstamts im Rems-Murr-Kreis, berichtet von einem kleinen Brand an einem Wegrand in Murrhardt. In diesen beiden Fällen ist ebenso wie beim Waldbrand am Esslinger Jägerhaus die Brandursache bisher unklar.

An Christi Himmelfahrt soll es regnen

Indessen gibt es weder eine landesweite Warnung, noch sind in der Region Stuttgart die Forstämter auf Ebene der Landkreise an die Öffentlichkeit gegangen. „Die Situation ist derzeit nicht so, dass wir landesweit warnen müssten“, erklärt Jürgen Wippel, Sprecher im zuständigen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und selber Förster. Die Experten im Ministerium hätten den DWD-Index genau im Blick, gewarnt werde erst, wenn die Werte in Richtung 4 bis 5 gingen.

Die Vorhersage für die nächsten Tage geht jedoch in die andere Richtung. Schon für Christi Himmelfahrt ist mit Niederschlägen und deutlich sinkenden Temperaturen zu rechnen, und dieser Trend soll sich laut den Meteorologen in der nächsten Woche fortsetzen. Auch wenn sich die Lage entspannt – die Förster weisen auf Verhaltensregeln bei Aufenthalten im Wald oder in Waldnähe hin. So gilt von März bis Ende Oktober in Wäldern ein generelles Rauchverbot. Beim Feuermachen ist ein Sicherheitsabstand von 100 Metern von Wäldern einzuhalten. Und wer grillt, muss sich an die befestigten Grillstellen halten und nach dem Grillen die Glut löschen. Das sind einige der wichtigsten Hinweise.

Wechsel von Trocken- und Nassperioden

Der April ist zwar sehr niederschlagsarm gewesen, laut Walter Hegelau vom Kreisforstamt Esslingen sind solche Perioden zu dieser Jahreszeit immer wieder zu beobachten. In anderen Jahren regne es im Frühjahr dafür wieder mehr. Für das Ökosystem Wald sei die aktuelle Trockenperiode noch nicht bedenklich, und sie sei auch nicht direkt auf den Klimawandel zurückzuführen. Insgesamt werde es aber wärmer, bestätigt der Diplom-Forstwirt.