Jahrelang förderte die Bosch-Stiftung den Richter-Austausch mit China. Nun hat die Chefin des Oberlandesgerichts das Programm gestoppt – wegen Boschs Rolle in der Dieselaffäre soll kein böser Verdacht aufkommen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Wer auf der Homepage des Oberlandesgerichts (OLG) Stuttgart den Suchbegriff „Bosch“ eingibt, erhält gleich sechs Ergebnisse. In einer Meldung geht es um einen Sieg der Robert Bosch GmbH vor einer Zivilkammer: Das Unternehmen habe im Zuge der Dieselaffäre zu Recht die Herausgabe von Unterlagen verweigert. Alle anderen Texte handeln vom wohltätigen Wirken der Robert-Bosch-Stiftung: Seit Jahren fördert sie den Austausch von Richtern zwischen Deutschland und China, aber auch mit Afrika. Fotos zeigen die ausländischen Delegationen beim Empfang durch die jeweilige OLG-Spitze.