Die Verlängerung der bestehenden Unterfahrung am Gebhard-Müller-Platz ist beschlossene Sache. Dabei läuft gleichzeitig der Wettbewerb zur Umgestaltung der B 14 mit dem Ziel, dem Autoverkehr weniger Platz einzuräumen.

Stuttgart - Gegen die Stimmen der Linksfraktion und Puls hat die Mehrheit des Gemeinderates die 48,55 Millionen Euro teure Verlängerung der bestehenden B-14-Unterfahrung am Gebhard-Müller-Platz, einer Betonsanierung des Bestandes und der Umgestaltung eines Teils der Willy-Brandt-Straße zugestimmt. Es geht dabei um 105 Meter Straße.

 

Die Grünen hatten zunächst den Aufschub bis zum Abschluss des neuen Wettbewerbs zur Gestaltung der B 14 beantragt und die Frage gestellt, ob das Vorhaben noch zeitgemäß sei, denn die B 14 bleibt in ihrer Breite mit allen Fahrspuren bestehen. Der Rat habe aber Zielbeschlüsse formuliert: Auf 50 Prozent weniger Verkehrsfläche sollen perspektivisch mindestens 20 Prozent weniger Autos rollen. Am Donnerstag ruderten die Grünen zurück. Fraktionschef Andreas Winter sprach zwar von einer „Spurenorgie“ und „Planungen aus dem letzten Jahrtausend“, die Verwaltung habe aber zugesagt, dass die Oberflächengestaltung des verlängern Deckels über der B 14 angepasst werde. Konkret sprachen die Technik- und Baubürgermeister Dirk Thürnau (SPD) und Peter Pätzold (Grüne) von etwa einem Meter Mittelstreifen zwischen den Fahrspuren, den man vielleicht dem auch geplanten Radweg zuschlagen könne.

Die Pläne seien ein „planerischer und politischer Supergau“, sagte Hannes Rockenbauch (Linksfraktion/SÖS). Durch konstruierten Zeitdruck werde „der Irrsinn auf die Spitze getrieben“. Deborah Köngeter (Puls) kritisierte, dass es zu keiner Reduktion der Fläche für Autos komme. Die Stadt verbaue sich Chancen. Stadträte anderer Fraktionen lobten den neuen Deckel als „große Verbesserung für die Stadt“ (Matthias Oechsner, FDP). Auch der Verein Aufbruch Stuttgart kritisiert den Bau. Mit ihm werde die Neugestaltung der B 14 unnötig erschwert.