Erstmals stehen gleich drei britische Teams bei der Fußball-EM-Endrunde im Achtelfinale. Doch was passiert eigentlich mit dem Fußball auf der Insel nach dem Brexit? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Stuttgart - Bei der Fußball-EM in Frankreich ist man von einem „Brexit“ noch weit entfernt, dort haben sich ja bekanntlich sowohl England als auch Wales und Nordirland für das Achtelfinale qualifiziert – bei der EM hat vor allem der „Öxit“, das überraschende Aus der Österreicher in der Vorrunde, für Wirbel gesorgt. Das Votum der Briten könnte aber auch ganz ernsthaft betrachtet gravierende Folgen für den britischen Sport haben – allen voran für die Premier League.

 

Im Vorfeld hatten Verantwortliche der reichsten Fußball-Liga der Welt vor einem Austritt aus der EU gewarnt. Der Spielermarkt würde auf den Kopf gestellt, sagte etwa Arsenals Teammanager Arsène Wenger, die Liga stünde „vor unangenehmen Fragen“. Die angesehene Spieleragentin Rachel Anderson meinte: „Die EU zu verlassen, hätte einen viel größeren Effekt auf den Fußball, als die Leute denken.“ Und Karren Brady, Parlamentsabgeordnete der Torys und Vereinsvize von West Ham United, fürchtete „verheerende Konsequenzen“.

Das liegt an den britischen Arbeitsrechtsregeln und der Spielerlaubnis für Ausländer, die dann auch für Akteure aus der EU und EWR-Staaten wie Norwegen gelten würden. Wäre das Arbeitsrecht bereits jetzt so verschärft, wie nach einem Brexit erwartet, hätten zwei Drittel der 160 EU- und EWR-Spieler der Premier League nie dorthin wechseln dürfen. Darunter Stars wie Dimitri Payet, David De Gea und Emre Can, aber auch so Namen wie Juan Mata und Anthony Martial von ManUnited, die Meisterspieler Robert Huth und N’Golo Kanté (Leicester City), Samir Nasri, Jesús Navas, und, und, und. Der zwei Jahrzehnte währende Einfluss aus Europa habe die Premier League zur „attraktivsten Liga der Welt“ gemacht, schrieb der „Guardian“. Auch Spieler wie Cristiano Ronaldo oder Thierry Henry hätten nach den möglicherweise nun geltenden Regeln nicht in die Premier League wechseln dürfen. Einer der prominentesten Befürworter eines Verbleibs in der EU war übrigens Englands Fußball-Ikone David Beckham. Ein Überblick über die drohenden Folgen für den britischen Sport: