Seit zwei Jahren werden an der Liebfrauenkirche Lebensmittel an Bedürftige verschenkt. Die so genannte „Commons Bude“ ist einer von zehn Ausgabeorten in Stuttgart.

„Commons Kitchen“ hat den Wagen an der katholischen Kirche namens „Commons Bude“ vor zwei Jahren eingerichtet. Seitdem hat sich das Angebot dort gut etabliert. Dort gibt es wie an neun anderen Orten in Stuttgart kostenlos gerettete Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeit abgelaufen ist: Brot, Obst und Gemüse. „Die Lebensmittel kommen von regionalen Groß- und Einzelhändlern aus Stuttgart oder direkt aus Bad Cannstatt“, berichtet Matthias Murjahn, der die Bude an der Liebfrauenkirche in Bad Cannstatt ehrenamtlich betreut. Geöffnet ist dienstags von 14 bis 18.30 Uhr, mittwochs von 12 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 12 bis 16.30 Uhr und samstags von 14 bis 16 Uhr. Donnerstags gibt es außerdem ein warmes Essen im Glas vom Projekt „Supp_Optimal – Essen für alle“, untertützt von der Bürgerstiftung Stuttgart.

 

Bessere Sitzgelegenheiten und Stromanschluss

„Diese kostenlosen Angebote werden sehr gerne von Menschen genutzt, die täglich nicht viel Geld zur Verfügung haben“, sagt Murjahn. Er hat im vergangenen Jahr die Ehrenplakette der Stadt Stuttgart für sein Engagement bekommen. Auch die katholische Kirche unterstützt das Angebot. Pfarrer Andreas Krause von der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar freut sich, dass in Bad Cannstatt mittlerweile auch ein Treffpunkt entstanden ist. Kürzlich wurden bei einer 72-Stunden-Aktion mit Jugendlichen auf dem Wagen Solarzellen installiert. Außerdem hat die Bude einen Stromanschluss bekommen und es gibt neue, bessere Sitzgelegenheiten.

Warmes Essen im Glas an sieben Orten in Stuttgart

Hier wie anderswo in Stuttgart werden mit solchen Angeboten nicht nur gerettete Lebensmittel geteilt, sondern es wird auch Gemeinschaft gepflegt. „Supp_optimal“ gibt es an sieben Standorten in Stuttgart. „Jede Woche werden bis zu 1000 Portionen warmes Essen im Glas ausgegeben“, erzählt Jürgen Langerfeld von der Bürgerstiftung Stuttgart. Projektleiter Philipp Morath ergänzt: „Über die Verbesserungen der 72-Stunden-Aktion in Bad Cannstatt mit den Jugendlichen freuen wir uns sehr. Durch unser Engagement an den vielen Standorten in Stuttgart erleben wir, dass es dort weit über eine reine Essensausgabe hinausgeht. Vielmehr geht es darum, Lebensmittel zusammen zu teilen und in Gemeinschaft zu essen.“ Dieses Miteinander vor Ort sei ein wichtiger Aspekt. In Stuttgart gibt es kostenloses Essen auch beim StraßenFoyer im Paulinenviertel, bei Harry’s Bude, im FiZ (Familie im Zentrum) in Wangen und im Michaelshaus in Freiberg, am Schöttle-Platz hinter der Matthäuskirche und am Marienplatz.