Weil Baden-Württemberg Teilhaber von Alete ist, bekommt Ministerpräsident Winfried Kretschmann nun den "Goldenen Windbeutel" für die "dreisteste Werbelüge 2014" verliehen. Der Verbraucherorganisation Foodwatch zufolge wird die "Alete Trinkmahlzeit fälschlicherweise als gesund angepriesen.

Stuttgart - Die Verbraucherorganisation Foodwatch will Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit dem „Goldenen Windbeutel“ für die „dreisteste Werbelüge 2014“ auszeichnen. Stellvertretend, denn ursprünglich ging die Negativauszeichnung an Nestlé und seinen damaligen Babynahrungshersteller Alete. Inzwischen sei Baden-Württemberg über die Beteiligungsgesellschaft BWK mittelbar Teilhaber von Alete, so Foodwatch, womit der „Windbeutel“ nun auch dem Land zukomme.

 

Foodwatch zufolge wird die „Alete Trinkmahlzeit“ fälschlicherweise als gesund und babygerecht angepriesen. Tatsächlich handele es sich um eine kalorienreiche Trinkmahlzeit, die Überfütterung und Karies fördere. Bei einer Online-Abstimmung unter Verbrauchern bekam die „Alete Trinkmahlzeit“ die meisten der 160 000 Klicks. Nestlé nahm die „Auszeichnung“ nicht an. Die Kritik sei nicht nachvollziehbar. Foodwatch kritisierte, dass das Land offiziell stets die Meinung von Ärzten vertrete und von Trinkmahlzeiten für Säuglinge abrate. Andererseits verdiene das Land daran. Foodwatch will am kommenden Montag versuchen, Kretschmann den „Goldenen Windbeutel“ zuzustellen.