Die Corona-Infektionszahlen steigen in Deutschland weiter an. Besonders in Großstädten scheint das Virus guten Nährboden zu finden. Das liegt vor allem an der Partyszene, glaubt der Städte- und Gemeindebund – und fordert eine andere Art der Aufklärung.

Berlin - Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts steigender Infektionszahlen in mehreren deutschen Großstädten mehr Aufklärungsarbeit in den sozialen Medien gefordert. „Die Gruppen, die wir erreichen wollen, das sind die Partyszenen, die schauen nicht ZDF und die schauen nicht ARD“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Den jungen Menschen müsste vor allem über den Weg der sozialen Medien klargemacht werden, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährdeten.

 

Aus Sicht Landsbergs sind es gerade die jungen Feiernden, die besonders zu den derzeit vielen Infektionen beitragen, wie er auch im RBB-Inforadio sagte. „Wir haben ja eins festgestellt: Es sind nicht die Schulen, es sind auch nicht Konzertveranstaltungen, es kommt immer aus diesen privaten oder halbprivaten Feiern, wo diese Infektionsherde entstehen. Das ist hochgefährlich.“

Mehr Kontrollen in Metropolen

Landsberg plädierte im Morgenmagazin dafür, dass die Ordnungsämter insbesondere in den dicht besiedelten Metropolen personell und finanziell verstärkt werden, damit diese die Corona-Regeln konsequenter kontrollieren könnten. „Wir müssen zum Beispiel verhindern, dass Berlin zum neuen Ischgl wird.“ Der Wintersportort Ischgl im österreichischen Tirol galt im März als Corona-Hotspot, der maßgeblich zur Verbreitung des Virus in Teilen Europas beigetragen haben soll.

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Von den Bundesländern erwartet Landsberg, dass diese mehr an einem Strang ziehen. Sonst drohten die Menschen den Überblick zu verlieren. „Wenn die Bürgerinnen und Bürger durch diesen Dschungel nicht mehr durchblicken, dann wird die Akzeptanz leiden.“