Der neue Mercedes fährt und fährt, der neue Ferrari fährt und fährt. Der neue Red Bull steht und macht nur Sorgen. Auch den letzten Testtag bricht das Weltmeister-Team vorzeitig ab. Wenn es nur ein Problem wäre...

Der neue Mercedes fährt und fährt, der neue Ferrari fährt und fährt. Der neue Red Bull steht und macht nur Sorgen. Auch den letzten Testtag bricht das Weltmeister-Team vorzeitig ab. Wenn es nur ein Problem wäre...

 

Jerez - Für Red Bull hat die Vorbereitung auf die neue Formel-1-Saison mit einem Totalschaden begonnen. Der Weltmeister-Rennstall beendete seinen Einsatz bei den Testfahrten in Jerez auch am letzten Tag vorzeitig. Während vor allem Herausforderer MercedesAMG mit Zuverlässigkeit überzeugte und Nico Rosberg ohne Probleme eine Renndistanz am Stück fahren ließ, stand der RB10 praktisch nur in der Box. Nur sieben Runden reihten sich in die miserable Bilanz der Vortage ein. „Das war ein sehr schwerer Test für uns“, gab Teamchef Christian Horner zu.

Denn Red Bull haderte nicht nur mit „zahlreichen Problemen“ durch Antriebslieferant Renault, das Team beklagte auch Schwierigkeiten mit der Kühlung. Weder Titelverteidiger Sebastian Vettel noch sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo konnten den Wagen richtig auf Temperatur bringen.

Am Freitag stoppte dann auch noch ein mechanisches Problem das Auto, nachdem zu Beginn der viertägigen Proberunden eine falsch montierte Feder Vettels Einsatz erst eine Viertelstunde vor Schluss ermöglicht hatte. Die Probleme sollten aber bis zum nächsten Test vom 19. bis 22. Februar in Bahrain lösbar sein, meinte Horner. Er war wie Stardesigner Adrian Newey bereits am Vortag zurück nach Milton Keynes geflogen. „Adrian hat sich garantiert schon wieder vors Zeichenbrett gesetzt“, meinte Ricciardo.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist vorsichtig

Dabei begann der letzte Testtag bei leichtem Regen in Jerez einigermaßen gut für Red Bull. Rund zehn Minuten, nachdem die Strecke frei war, fuhr auch Ricciardo raus. Letztlich reichte es aber nur zu 30,996 Kilometern. Zum Vergleich: Rosberg spulte bei seinen 72 Runden am Stück allein 318,816 Kilometer ab.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist dennoch vorsichtig. Er denke nicht, dass die Silberpfeile Red Bull über Winter eingeholt hätten. „Ich sehe uns da noch nicht“, sagte er in einem am Freitag auf der Formel-1-Homepage veröffentlichten Interview. Die WM zu gewinnen, sei keine leichte Aufgabe, betonte Wolff. „Wir können uns nicht hinstellen und sagen: 2014 werden wir beide Titel gewinnen - das wäre töricht.“

Gleichwohl haben MercedesAMG und die Kundenteams des deutschen Herstellers nicht die gravierenden Probleme mit den Antriebssträngen wie die Renault-Partner, zu denen auch Red Bull gehört. Neben McLaren (Mercedes-Antrieb) konnte auch Ferrari beim ersten Einstimmen auf die neue - und womöglich überraschende - Saison überzeugen.