Der Brite Lewis Hamilton und der Silberpfeil sind eine nahezu perfekte Symbiose zwischen Mensch und Maschine. Wer soll diese Kombination noch stoppen?

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Uli Hoeneß wäre das kaum passiert. Der Präsident des FC Bayern München hätte sich wahrscheinlich niemals dafür entschuldigt, dass sein Club national seit gut einem Jahrzehnt so gut wie alle Titel kassiert und die Gegner immer wieder alt aussehen lässt. Dasselbe macht Mercedes mit seinen Konkurrenten seit der Saison 2014 in der Formel 1. Nachdem der Rennstall am Sonntag den achten Saisonerfolg, darunter sechs Doppelsiege, in Frankreich eingefahren hatte, zuckte Toto Wolff entschuldigend mit den Schultern. „Es tut mir leid“, sagte der Mercedes-Motorsportchef, „wir wollen auch spannende Rennen.“ Dass sich der Chef öffentlich das Büßerhemd überstreift, weil seine Mannschaft eine vorzügliche Arbeit abliefert, das ist nicht alltäglich. Doch schämen muss sich niemand in Brackley dafür – das wäre eher in Maranello angebracht.