Nach den emotionalen Testfahrten für Ferrari geht Mick Schumacher in sein zweites Formel-2-Wochenende. In Baku hofft der 20-Jährige auf sein erstes Podium.

Baku - Die ewig lange Zielgerade mit über 20 Sekunden Vollgasanteil in Sichtweite des Kaspischen Meeres, die engen und verwinkelten Kurven in Bakus Altstadt - Mick Schumacher hat sich die entscheidenden Stellen vor seinem zweiten Formel-2-Rennen in Aserbaidschan ganz genau angeschaut.

 

„Alles bereit“, gab Schumacher nach der Streckenbesichtigung über die sozialen Medien zu Protokoll: „Sieht nach sehr viel Spaß aus.“ Und wer weiß, vielleicht fährt der 20-Jährige mit seinem Prema in den beiden Rennen am Samstag und Sonntag ja erstmals auf das Podium. Schließlich nimmt der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher die Euphorie aus seiner Testfahrt für Ferrari als Rückenwind mit nach Baku und schaffte am Freitag im Qualifying einen starken sechsten Platz (1:55,797 Minuten).

„Es war sehr emotional“

Sein Teamchef Rene Rosin erwartet einen „Mick, der noch motivierter als sonst“ sein wird. „Es war sehr emotional, nicht nur für mich, sondern für alle, die dabei waren“, hatte Schumacher dem SID nach seinem weltweit beachteten Debüt für die Scuderia zuletzt in Bahrain gesagt. Voller Selbstvertrauen sagte er den Ingenieuren anschließend seine Meinung über den berühmten roten Renner von Sebastian Vettel.

„Ich war sehr direkt und sehr offen mit meinen Rückmeldungen, um zu zeigen, wo ich noch Verbesserungspotenzial sehe“, sagte Schumacher: „Auch wenn es schwierig ist, wenn man das Auto noch nicht kennt und noch nicht weiß, wo das Limit ist. Der Kurvenspeed ist echt faszinierend. Das Auto fährt wie auf Schienen.“

Schumacher hinterlässt Eindruck

Schumacher hatte vor den Tests in Bahrain mit den Plätzen sechs und acht ein ordentliches Formel-2-Debüt gefeiert - richtig Eindruck machte der Ferrari-Junior dann aber bei seiner Ausfahrt im SF90. „Ich finde nicht, dass er seinem Vater besonders ähnlich sieht. Aber wie er die Dinge angeht, wie er sich für das Auto interessiert, darin ähnelt er seinem Vater sehr“, meinte Scuderia-Teamchef Mattia Binotto.

Der amtierende Formel-3-Europameister habe einen „guten Job“ darin gemacht, „das Auto kennenzulernen, das Team kennenzulernen und den Wagen Runde für Runde näher ans Limit zu bringen“.

Noch keinen Fahrplan für die Formel 1

Ein schneller Aufstieg in die Formel 1 ist für Schumacher trotz des Lobs von allen Seiten derzeit kein Thema. Es gebe „noch keinen Plan“, wie lange er erst einmal in der Nachwuchsserie Erfahrungen sammeln will. „Ich habe mein erstes Wochenende in der Formel 2 hinter mir, jetzt will ich schauen, wie es sich entwickelt“, sagte Schumacher: „Ich habe einen Test in der Formel 1 bestritten, aber für mich liegt der Fokus weiter voll auf der Formel 2.“

Für Baku ist er bereit.