Mitten in der Coronapandemie eröffneten Imogen Betz mit ihrer Lebensgemeinschaft das Forró Haus. Dort wird der gleichnamige brasilianische Tanz gelehrt, dort gibt es aber auch ein Restaurant. Auf der Kulinart gibt es eine Kostprobe der veganen Küche.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Im Stuttgarter Forró Haus wird nicht nur getanzt, sondern auch brasilianisch gekocht – wegen der Coronapandemie allerdings mit vielen Unterbrechungen. Auf der am Samstag und am Sonntag, 25. und 26. März, stattfindenden Messe Kulinart will sich das Team um Imogen Betz nun vorstellen. Sie servieren im Römerkastell das brasilianische Nationalgericht Feijoada und eine Spezialität aus Georgien. Wie alles zusammenpasst, erklärt die 37-Jährige.

 

Frau Betz, das Forró Haus ist zum ersten Mal bei der Messe Kulinart dabei. Aber tanzen werden Sie im Römerkastell nicht, oder?

Nein, wir wollen unser Restaurant vorstellen. Das Forró Haus ist eine Art brasilianisches Kulturzentrum in Stuttgart-Süd. Wir haben uns zusammengetan und einen Verein gegründet, weil wir  alle Forró tanzen, den brasilianischen Paartanz. Nach langer Suche fanden wir am Erwin-Schoettle-Platz dafür die passende Location – kurz vor der Coronapandemie. Wir bieten neben Tanzkursen auch andere Veranstaltungen an und betreiben außerdem ein Restaurant. Aber es wissen noch zu wenige Menschen davon. Diejenigen, die uns kennen, sind begeistert. Denn wir haben besonderes Essen, alles ist hausgemacht, bio und zum größten Teil vegan.

Dabei ist die brasilianische Küche doch eher fleischlastig?

Das brasilianische Nationalgericht Feijoada wird tatsächlich normalerweise mit Fleisch gekocht, wir machen es einfach mit verschiedenen Tofu-Varianten. Es schmeckt sehr lecker. Wir finden, dass man bei den meisten Gerichten keine tierischen Produkte braucht. Wir wollen nachhaltig kochen. Nur in unseren Bio-Maultaschen steckt Fleisch.

Was werden Sie auf der Kulinart servieren?

Unsere Feijoada mit schwarzen Bohnen, verschiedenen Karotten und Naturreis wird es geben. Außerdem bieten wird das georgische Gericht Pkhali an, weil Tinatin Tsulaia, eine unserer Mitgründerinnen, aus Georgien stammt. Das ist eine Gewürzpaste, eine Variation machen wir aus Rote Bete, Tofu und Walnüssen, die isst man mit Brot. Dazu gibt es ein Dressing aus Granatapfelkernen, Koriander und Balsamico. Außerdem bringen wir unseren Bananen-Schoko-Kuchen mit, der nach einem Familienrezept gebacken wird. Es stammt von der Großmutter von Jaduam Pasqualini, der vor rund 15 Jahren den Forró nach Stuttgart gebracht und unseren Kochstil fürs Restaurant entwickelt hat.

Kommt jemand in Ihrem Verein aus der Gastronomie?

Wir sind alles Quereinsteiger. Es hat sich einfach so über die Jahre entwickelt. Ich war als Wirtschaftsingenieurin tätig, Tinatin Tsulaia Innenarchitektin und Paartherapeutin, Jaduam ist Tanzlehrer und Clara Kriele, die auch noch dazu gehört, ist Krankenpflegerin. Was uns verbindet, ist Forró. Jetzt arbeiten wir alle im Forró Haus, und wir leben alle in einer offenen Gemeinschaft zusammen. Über uns wurden schon Dokus fürs Fernsehen gedreht. Aber jetzt müssen wir für unser Restaurant werben, damit wir das Forró Haus wirtschaftlich betreiben können.

Das Restaurant auf der Kulinart

Haus
Das Restaurant im Forró Haus am Erwin-Schoettle-Platz in Stuttgart ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Schnupperkurse für Forró werden freitags und sonntags von 19 Uhr an angeboten.

Messe
Die Frühjahrsausgabe der messe Kulinart findet am 25. und 26. März, in der Phönixhalle im Römerkastell statt. Geöffnet ist am Samstag von 12 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Mehr als 70 Aussteller präsentieren sich den Besuchern.