Ausgebuchte Kurse und eine Ausstellung, die schon wegen Überfüllung geschlossen werden musste: Die Forscherfabrik ist im ersten halben Jahr überrannt worden. Deswegen wird das Angebot ausgebaut. Es gibt zwei Erweiterungen im Freien und ein eigenes Ferienprogramm.

Schorndorf - Wer Stationen wie den Staubsaugerlift, das sinkende Schiff oder das Laufrad gerne einmal in Ruhe ausprobieren möchte, der sollte die Schorndorfer Forscherfabrik vielleicht in den kommenden Tagen besuchen. Denn bei dieser Hitze könnte man die 50 Experimente fast für sich haben. Solche Momente sind rar – die Außenstelle der Experimenta in Heilbronn übertrifft bisher alle Erwartungen. Anfangs musste die Ausstellung sogar immer wieder geschlossen werden, weil das Limit von 350 bis 400 Personen im Parcours erreicht war. Mehr als 21 500 große und kleine Forscher haben die Anfang Februar eröffnete Einrichtung bisher besucht.

 

Das Jahresziel hat die Forscherfabrik schon erreicht

„Mit solchen Zahlen haben wir erst nach einem Jahr gerechnet, aber nicht schon im Juli. Das ist wirklich ein großer Erfolg“, sagt der Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Groß ist auch die Freude bei der Leiterin der Forscherfabrik: „Wir sind überwältigt“, sagt Andrea Bergler. Sie und ihr Team haben ausgewertet, wer eigentlich kommt: Es sind Gruppen aus Schorndorf, aus den Gemeinden entlang der Bahnlinie bis nach und sogar aus Stuttgart. „Ein solches Angebot gibt es dort nicht. Dass wir an der Bahnlinie liegen, ist ein großer Vorteil“, berichtet sie. Die Gruppe mit der weitesten Anreise kam aus Sindelfingen.

Etwa ein Viertel der Besucher ist im Kindergartenalter, der Rest entfällt auf Schüler, wobei es vor allem Erst- bis Viertklässler sind, die die Forscherfabrik besuchen. „Die Exponate sind für Vier- bis Zwölfjährige konzipiert, und das ist perfekt aufgegangen“, sagt Bergler.

Bereits 51 Kindergeburtstage wurden in der Forscherfabrik gefeiert

Stark nachgefragt ist nicht nur die offene Ausstellung, sondern sind vor allem die Kurse. „Die waren schon im Februar bis zu den Sommerferien ausgebucht“, sagt Bergler. Sie war überrascht, wie stark zudem die Nachfrage nach Geburtstagen in der Forscherfabrik ist: 51 Kindergeburtstage wurden bisher gefeiert, „obwohl wir das nur freitagnachmittags anbieten“, erzählt sie.

So schön der Ansturm ist – er hinterlässt auch Spuren. Bei den Mitarbeitern, die in den vergangenen Monaten eine Menge Überstunden angesammelt haben. Weil die Ausstellung oft bis ans Limit frequentiert war, musste mehr Personal eingesetzt werden als ursprünglich gedacht. Auch manchen Exponaten sieht man den Erfolg an: Der Schaumstoff an den Zahnrädern ist an vielen Stellen mit Silikon ausgebessert, viele Rotoren der Windräder sind bereits zu Bruch gegangen. „Diese fallen einfach oft runter, deswegen sind wir jetzt zu einem flexibleren Material übergegangen“, erläutert Andrea Bergler.

Die ersten beiden Erweiterungen gibt’s im Freien

Angepasst werden mussten auch manche Abläufe. Eigentlich waren zum Beispiel keine Kurse in den Ferien angedacht, doch dann wurden diese extrem nachgefragt. „Wir haben nicht daran gedacht, dass es in vielen Schulen mittlerweile eine Ferienbetreuung gibt, die so ein Angebot nutzt.“ Am Ende der Sommerferien wird es außerdem zum ersten Mal ein spezielles Ferienprogramm geben. „Diesen Bereich wollen wir auch ausbauen“, sagt Bergler.

Ausgebaut wird auch im wahren Wortsinn: In Richtung Kesselhaus entsteht derzeit eine Terrasse, auf der sieben weitere Experimente platziert werden, die die Themenbereiche im Inneren ergänzen. Diese Erweiterung soll im Herbst eröffnen. Zur Remstal-Gartenschau im kommenden Jahr wird es dann noch eine Erweiterung geben – im Stadtpark wird der Wissensgarten entstehen. Die sieben Stationen widmen sich dem Bereich des Hörens. „Das ist eine schöne Ergänzung, weil jetzt schon viele Gruppen nach oder vor dem Besuch in der Forscherfabrik in den Stadtpark gehen“, sagt Andrea Bergler.