Nicht nur wir Menschen haben einen Werkzeugkoffer im Schrank, auch Schimpansen bedienen sich unterschiedlichster Werkzeuge bei ihrer Suche nach Futter. Das hat jetzt ein Forscherteam herausgefunden.

Leipzig - Schimpansen nutzen zur Futtersuche einen ganzen „Werkzeugkoffer“ und wenden dabei in unterschiedlichen Regionen zudem verschiedene Techniken an. Über entsprechende Ergebnisse einer Langzeitstudie informierte am Montag das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Ein Forscherteam hatte mit Kollegen der Universität Warschau das Verhaltensrepertoire von östlichen Schimpansen (Pan troglodytes schweinfurthii) aus der Region Bili-Uéré im Norden der Demokratischen Republik Kongo untersucht.

 

Schimpansen nutzen verschiedene Stöcke

Nach Angaben von Thurston Hicks, Hauptautor der Studie, konnte ein ganzes Werkzeugset beschrieben werden: lange Stöcke zum Sammeln von Treiberameisen, kurze Stöcke zum Sammeln von Stechameisen und zum Sammeln von Honig aus den Baumnestern stachelloser Bienen, dünne kurze Stöcke zum Fangen von Ameisen der Art Dorylus kohli und stabile Stöcke, um unterirdische Nester stachelloser Bienen zu erreichen. Im Gegensatz zu Artgenossen anderswo fressen die östlichen Schimpansen unter anderem auch Riesenschnecken und Schildkröten.

Das Verhalten der Schimpansen variiert

Schimpansen haben eine ausgefeiltere Kultur als jeder andere nichtmenschliche Primat, hieß es: „Ihr Verhalten variiert im tropischen Afrika in einer Art und Weise, die sich nicht immer durch die Beschaffenheit ihres Lebensraums erklären lässt.“ So würden ausschließlich westafrikanische Schimpansen in einigen Populationen Stein- und Holzhämmer zum Nüsse knacken verwenden, obwohl im gesamten Verbreitungsgebiet dieser Primaten Hämmer und Nüsse in großer Menge verfügbar sind.