Von der Stadtbahn in Richtung Plieningen aus fallen sie auf: Die bunten Kinderbälle auf den Versuchsfeldern der Universität Hohenheim. Wissenschaftler wollen mit ihrer Hilfe herausfinden, wie viel Wasser durch die Stämme fließt.

HohenheimWer
mit der Stadtbahn gen Plieningen unterwegs ist, sieht sie schon von Weitem. Sie leuchten von den Hohenheimer Versuchsfeldern am Wollgrasweg herüber. Sie, das sind bunte Kinderbälle, die zwischen die Stämme von jeweils vier kleinen Obstbäumen geklemmt sind. Das ist weder ein Scherz, noch sind es vorgezogene Ostergeschenke, die zu früh versteckt worden sind.

 

„Die Bälle haben einen ganz pragmatischen Zweck“, sagt Ferdinand Ludwig, ein Mitarbeiter des Instituts Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGMA) der Universität Stuttgart. Sie hätten eine Methode gebraucht, um die vier dünnen Baumstämme auseinanderzudrücken. Das Ziel der Wissenschaftler ist es, den Wasserdruck im Stamm eines Baumes zu untersuchen.

Wie viel Wasser fließt durch die Stämme?

„Man kann das bei einem normalen Baum nur herausfinden, wenn man den Stamm im Querschnitt betrachtet“, sagt Ludwig. Dann sei der Stamm allerdings nicht mehr lebensfähig. Deshalb haben die Hohenheimer Versuchsbäume vier Stämme, die von den Bällen ohne weitere Schäden auseinandergehalten werden. So können die Forscher drei Stämme entfernen, und die noch kahlen Baumkronen werde trotzdem weiter mit Wasser versorgt, erklärt Ludwig.

Anhand der Kronen messen sie dann, wie viel Wasser durch den Stamm der Bäumchen fließt. Diese haben trotz der vier Stämme dieselbe Anzahl an Wurzeln und Blättern wie normale Bäume auch. Dass die Versuchsbäume nicht auf dem Gelände der Uni Stuttgart, sondern auf Hohenheimer Feldern stehen, hat den Grund, dass es sich dabei um ein gemeinsames Projekt mit dem Institut für Botanik der Uni Hohenheim handelt.