Zwischen Stuttgart und der Karibik: Als Fotografin einer Kreuzfahrtflotte sind für Christina Bulling Berufs- und Reiseträume wahr geworden.

Auf Costa Rica durch den Regenwald wandern. In Kolumbien mit dem Kanu durch die Mangrovenwälder. Traumhafte weiße karibische Strände besuchen. Nicht zu vergessen interessante Städtebesichtigungstouren. Höhepunkte, auf die sich Urlauber schon lange gefreut haben. Höhepunkte auch für Christina Bulling aus Stuttgart-Stammheim. Als Fotografin der Aida- Flotte begleitet die 24-Jährige die Kreuzfahrer bei ihren Landausflügen, um die Eindrücke in Bildern festzuhalten oder auch um den lokalen, oft nur englischsprachigen, Reiseleitern zu übersetzen.

 

28 Grad und 26 Grad warmes Meerwasser

Die Aidaluna hat mit 2000 Gästen und 620 Crewmitgliedern die Atlantiküberquerung hinter sich gelassen, ist in der Karibik unter anderem auf Costa Rica, Jamaika, Antigua, Tortola und Küstenstädten der Dominikanischen Republik unterwegs und wird dann Panama und Südamerika in den Blick nehmen. Lufttemperatur: 28 Grad, Meerwassertemperatur: 26 Grad und genügend Wasser unter dem Kiel. Mit an Bord ist auch Christina Bulling, nicht als Passagierin, sondern in beruflicher Mission.

Von wegen immerwährender Urlaub

Immerwährender Urlaub? Nein, dafür eine anstrengende Sieben-Tage-Woche. Auch an Seetagen wird es Christina Bulling nicht langweilig. Sie ist immer und überall präsent. Bei den Aktivitäten an Bord, bei den abendlichen Shows und Partys oder wenn besondere Fotoshootings angeboten werden. Für Abwechslung ist also dauernd gesorgt. Seit gut vier Monaten gehört sie zum Foto-Team der Aida-Flotte und hat sichtlich Spaß daran, ihre Gäste zu fotografieren. „Man kommt ins Gespräch, manche trifft man immer wieder, alle sind locker drauf. Es kommt einem irgendwie gar nicht wie Arbeit vor,“ schwärmt sie. „Die Passagiere sind an jedem Hafen nur einen Tag. Wir fahren diese Route ja mehrmals und bekommen so tiefere Einblicke und können viel mehr erleben.“

Von der heimischen Küche in die Karibik

Geboren ist Christina Bulling in Rotthalmünster (Bayern), als sie drei Jahre alt war, zog die Familie nach Stuttgart. Zuerst nach Botnang, dann nach Stammheim, wo sie die Parkrealschule besuchte. Im Maritim-Hotel Stuttgart machte sie eine Ausbildung zur Köchin und arbeitete weitere zwei Jahre dort. „Dann kam Corona und ich musste mir einen neuen Job suchen,“ sagt sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zunächst gestaltete sich die Suche nicht so einfach, doch dann entdeckte sie im Internet eine Anzeige von Aida für Quereinsteiger als Fotografin. Was für ein Glücksfall. Für Fotografie hatte sie sich immer schon interessiert. „Ich dachte mir, was für ein Traumjob und ich komme nie mehr wieder günstiger in den Urlaub,“ gibt sie gerne zu. Zwischendurch vermisst die Stuttgarterin natürlich die Familie, ihre fünf Katzen und ihre Freunde. Einfach in der Stadtmitte zu bummeln, die Königsstraße rauf und runter zu spazieren und im Café einen Kaffee zu trinken. Dabei fällt ihr Blick auf das muntere Treiben am Hafenterminal in La Romana in der Dominikanischen Republik. „In der Karibik war schon Mitte November alles überdimensional weihnachtlich dekoriert. Aber die Stimmung bei 30 Grad und Sonnenschein ist eine andere,“ findet die junge Seefahrerin.

Sehnen nach Maultaschen

„Seit ich hier bin, habe ich noch keine einzige Maultasche gesehen. Das wird es, wenn ich im März nach Hause komme, hoffentlich als erstes für mich geben,“ hofft die bekennende Schwäbin. Dann bleibt sie erst einmal einen Monat lang in Stammheim. Doch die Lust auf die Seefahrt ist geweckt der nächste Vertrag ist schon in trockenen Tüchern. Im April geht es auf die Aidablu für vier Monate: Rom, Griechenland, Mittelmeer. „Für mich ist es der ideale Job, ich bereue es keinen Tag und empfehle es jedem, auszuprobieren,“ schwärmt die reiselustige junge Frau. „Jeden Tag, wenn man aufwacht, hat man einen neuen Hafen vor der Nase. Es ist einfach spannend!“ Und sie möchte noch viel Welterfahrung sammeln, ist glücklich über jeden neuen Hafen, über jedes neue Land, das sie erleben darf.

Ihr Ziel: Asien und Japan

Einen Reisetraum hat sie sich noch nicht erfüllen können: Asien – und da vor allem Japan. Diese Ziele stehen ganz oben auf ihrer persönlichen Bucket-List.

Für die Zukunft hat Christina Bulling noch ein weiteres Ziel: Wenn sie genügend Geld gespart hat, möchte sie später mal ein Katzencafé eröffnen und dabei mit einem Tierheim zusammenarbeiten, um die Tiere weiterzuvermitteln. „Auf diese Weise könnte ich meinen Beruf als Köchin, meine Leidenschaft zum Fotografieren, meine Freude im Umgang mit Gästen und meine Liebe zu Katzen ausleben,“ schwärmt Christina Bulling.