Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die alten weißen Männer abgelöst werden. Und sie tragen mit ihrem Lebensstil selbst dazu bei.

Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)

Stuttgart - Männer sind Schweine“, sangen Die Ärzte schon vor mehr als 20 Jahren. Wer jetzt denkt „Ach herrje, noch ein Beitrag zur Metoo-Debatte“ und sich gelangweilt abwenden will, darf beruhigt weiterlesen. Es geht hier nicht um schlechtes Benehmen gegenüber Frauen, sondern gegenüber der gesamten Natur. Und leider sind Männer auch auf diesem Feld ziemliche Schweine. Etliche Studien belegen, dass ihr Beitrag zum Klimawandel deutlich größer ist als jener der Frauen. Männer fahren die größeren Autos und sind darin häufig mit weiter durchgedrücktem Gaspedal unterwegs als Frauen. Wofür sollte man sich sonst auch eine vierrädrige Persönlichkeitsprothese kaufen?

 

Außerdem vertilgt der durchschnittliche Mann mehr Fleisch und verbraucht zu allem Überfluss auch noch mehr Strom als die Durchschnittsfrau, wie eine Untersuchung der ETH Zürich ergeben hat. Ob das an besonders leistungsstarken Elektrorasierern, überdimensionierten Flachbildfernsehern oder am stromzehrenden Maschinenpark in der Hobbywerkstatt im Keller liegt, lassen die Autoren der Studie offen.

Kriege, Gewaltverbrechen, Wirtschaftskrisen

Männer gehen nicht nur besonders verantwortungslos mit den natürlichen Ressourcen um. Sie sind auch für die meisten Kriege und Gewaltverbrechen auf der Welt verantwortlich. Manche behaupten sogar, dass es die Finanzkrise nur deshalb geben konnte, weil in den Führungsetagen der Investmentbanken seinerzeit ausschließlich testosterongesteuerte, größenwahnsinnige Männer das Sagen hatten. Das gipfelt in der Aussage, dass unser Wirtschaftssystem insgesamt humaner wäre, wenn es dort weiblicher zuginge. Wissenschaftlich beweisen lässt sich diese These allerdings nicht. Denn dazu bräuchte es einen Vergleichsplaneten, auf dem die Frauen an den Schalthebeln der Macht sitzen.

Fakt ist: Seit der letzten Finanzkrise ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen – doch der Anteil weiblicher Führungskräfte in der Wirtschaft unseres Planeten ist immer noch beschämend niedrig. Immerhin holen die Frauen langsam auf. Und glaubt man einer aktuellen Studie, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Vorherrschaft alter weißer Männer durch ein globales Matriarchat ersetzt werden wird. Wissenschaftler aus Berlin und den USA haben nämlich festgestellt, dass Frauen bei höheren Temperaturen Mathe- oder Sprachaufgaben schneller lösen können als Männer. Mit anderen Worten: Frauen sind viel besser auf den Klimawandel vorbereitet als ihre männlichen Zeitgenossen, deren Gehirne am besten bei kühleren Temperaturen funktionieren.

Optimum bei 20 Grad

Für diese Erkenntnis ließen die Forscher mehr als 500 Studentinnen und Studenten bei Temperaturen zwischen 16 und 32,5 Grad Celsius gegeneinander antreten. Ergebnis: Während die Frauen bei Temperaturen von mehr als 30 Grad am besten abschnitten, erreichten die Männer im niedrigen Temperaturbereich um 20 Grad ihr Optimum. Demnach hat sich die Leistung der Frauen bei Mathe-Aufgaben mit jedem Grad mehr um 1,76 Prozent verbessert, während sie bei Männern mit jedem Grad um rund 0,6 Prozent abnahm.

Nun ist endlich klar, warum die ehrgeizige Kollegin vom Nachbartisch ständig am Thermostaten für die Bürotemperatur rumfummelt und den Regler im Vorbeigehen mal wieder zwei Grad höher schiebt. Auch die weitverbreitete Behauptung vieler Frauen, sie hätten kalte Füße und bräuchten es deshalb wärmer im Haus, erscheint vor diesem Hintergrund in einem ganz anderen Licht: Sie tun das alles nur, weil sie dann besser denken können. Und was tun die Männer? Sie heizen weiter nach Kräften den Planeten auf – und manövrieren sich so selbst immer schneller ins Aus. Die Frage, ob sich daraus irgendwelche logischen Schlüsse ergeben, bleibt bis auf Weiteres unbeantwortet. Bei dieser Hitze kann Mann nämlich keinen klaren Gedanken fassen.