Während Holzhausen erzählt, schwingt immer wieder die Glastür auf und neugierige Flughafengäste treten ein, um sich die Ausstellungsstücke anzuschauen. Freundlich aber bestimmt komplimentiert sie Holzhausen wieder nach draußen: „Wir haben eigentlich geschlossen.“ Enttäuscht aber folgsam treten die Besucher den Rückzug an. Das Interesse wäre zweifelsfrei da, allein es fehlt an Personal, um den Raum der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen, erklärt Holzhausen fast entschuldigend. Hilft nur, sich weiterhin die Nase am Schaufenster platt zu drücken, in einschlägigen Broschüren des Bundesministeriums für Finanzen zu blättern oder auf der Seite des Zolls im Internet zu surfen, um sich darüber schlau zu machen, was nach Deutschland eingeführt werden kann oder von was man lieber die Finger lässt.

 

Das hätte der Herr mit den Schlangenlederschuhen wohl auch besser gemacht. Die Pein auf nackten Sohlen nach Hause zu schleichen, ist ihm zwar erspart geblieben. Doch am nächsten Tag musste er seinen konfiszierten, geliebten Tretern für immer Lebewohl sagen.

Döschen Kaviar kommt teuer zu stehen

Auch eine Dose Kaviar hat nicht den Weg in den heimischen Kühlschrank des Fluggasts gefunden, sondern mahnt als Ausstellungsstück mögliche Nachahmer. „Der Stör steht unter Schutz“, erklärt Holzhausen knapp. „Zudem ist die Einfuhr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs aus Nicht-EU-Ländern grundsätzlich verboten.“ Vor allem bei Türkeiurlaubern, die in der Heimat von Verwandten mit Spezialitäten überhäuft worden seien und bei der Zollkontrolle in  Deutschland alles in die Tonne werfen müssten, blutet Holzhausen das Herz.

Daher ist dem Abfertigungsleiter so viel daran gelegen, Aufklärungsarbeit zu leisten. Damit etwa essbare Urlaubserinnerungen nicht in der Müllverbrennungsanlage in Mühlhausen enden, keine saftigen Bußgelder gezahlt werden müssen oder gar ein Steuerstrafverfahren anhängig wird. „Ich würde schätzen, dass rund 80 Prozent nicht wissentlich gegen die Einfuhrbestimmungen verstoßen und bei den verdachtsunabhängigen Kontrollen auffliegen.“ Für die bösen Buben dagegen hätten manche seiner Kollegen einen Riecher.

Auf leisen Schlangenledersohlen heim geschlichen

Während Holzhausen erzählt, schwingt immer wieder die Glastür auf und neugierige Flughafengäste treten ein, um sich die Ausstellungsstücke anzuschauen. Freundlich aber bestimmt komplimentiert sie Holzhausen wieder nach draußen: „Wir haben eigentlich geschlossen.“ Enttäuscht aber folgsam treten die Besucher den Rückzug an. Das Interesse wäre zweifelsfrei da, allein es fehlt an Personal, um den Raum der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen, erklärt Holzhausen fast entschuldigend. Hilft nur, sich weiterhin die Nase am Schaufenster platt zu drücken, in einschlägigen Broschüren des Bundesministeriums für Finanzen zu blättern oder auf der Seite des Zolls im Internet zu surfen, um sich darüber schlau zu machen, was nach Deutschland eingeführt werden kann oder von was man lieber die Finger lässt.

Das hätte der Herr mit den Schlangenlederschuhen wohl auch besser gemacht. Die Pein auf nackten Sohlen nach Hause zu schleichen, ist ihm zwar erspart geblieben. Doch am nächsten Tag musste er seinen konfiszierten, geliebten Tretern für immer Lebewohl sagen.