Die Affäre um fragwüdige Zulagen an der Hochschule Konstanz weitet sich aus: betroffen ist jeder zweite Professor, berichtet das Wissenschaftsministerium. Auch der Präsident soll sich einen umstrittenen Aufschlag genehmigt haben.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart/Konstanz - Die Affäre um fragwürdige Zulagen für Professoren und andere Unregelmäßigkeiten an der Hochschule Technik, Wirtschaft, Gestaltung (HTWG) in Konstanz hat ein erheblich größeres Ausmaß als bisher bekannt. Nach einer am Freitag veröffentlichten Zwischenbilanz von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) haben nicht nur 70 Professoren – das ist die Hälfte von allen – Leistungsbezüge erhalten, ohne dass ihre Leistung zuvor bewertet worden wäre. Zugleich habe die Hochschule in 40 Fällen Lehraufträge „in unzulässiger Weise“ an eigene Beschäftigte vergeben sowie 20 Professoren rechtswidrig Forschungszulagen gewährt.