Das France-Mobil war am Donnerstag in der Freien Evangelischen Schule zu Besuch. Die Sechstklässler müssen sich bald für ein Wahlpflichtfach entscheiden. Die französische Unterrichtsstunde soll als Entscheidungshilfe dienen.

Vaihingen - Die Schüler der sechsten Klasse der Freien Evangelischen Schule (FES) stehen im Kreis und werfen sich einen Kunststoffwürfel zu. Im Hintergrund läuft französische Musik. Stoppt die Musik, müssen die Schüler würfeln. Bei Zahlen von eins bis drei müssen sie auf Französisch ihren Namen sagen und bei den Ziffern von vier bis sechs sollen sie ihren Gefühlszustand ausdrücken. Anfangs wirken die Kinder überfordert, denn bis zu diesem Moment haben sie noch kein Wort Französisch gesprochen oder gehört.

 

FranceMobile-Unterrichtsstunde als Entscheidungshilfe

Das Fiona Dubreuil-Krebs vom FranceMobil dennoch eine Unterrichtsstunde hält, hat durchaus Sinn. „Die Sechstklässler müssen sich bald für ein Wahlpflichtfach entscheiden“, sagt Martina Baumann. Sie ist Französischlehrerin an der FES. Die Schüler haben die Wahl zwischen den Fächern Technik, Französisch sowie Mensch und Umwelt. Nach den Worten von Baumann helfe die Schulstunde vom FranceMobile den Schülern bei ihrer Entscheidung. „Gerade die Jüngeren lassen sich noch leicht begeistern“, sagt die Französischlehrerin. Martina Baumann ist froh über das Projekt. Es stärke die deutsch-französische Freundschaft und halte sie aufrecht.

Deutsch-Mobile als Vorbild

Das France-Mobil wurde im Jahr 2002 von der Robert-Bosch-Stiftung und der Französischen Botschaft in Berlin ins Leben gerufen. Die Fahrzeuge werden von einem französischen Autohersteller zur Verfügung gestellt. Vorbild für das France-Mobil waren die Deutsch-Mobile. Seit dem Jahr 2000 fahren junge deutsche Lektoren durch Frankreich von Schule zu Schule und versuchen, das Interesse der Franzosen für Deutschland zu wecken.

Umgekehrt versucht Fiona Dubreuil-Krebs dies in Deutschland. Sie kommt aus Paris. Bis vor wenigen Monaten hat sie dort Jura studiert. Ihr Vater ist Franzose und ihre Mutter Deutsche; deswegen ist sie zweisprachig aufgewachsen. Seit September ist Dubreuil-Krebs in Deutschland und fährt mit dem France-Mobil durch Baden-Württemberg. Erfahren hat sie von dem Projekt durch einen Fernsehbeitrag und wusste sofort: „Da will ich mitmachen.“

„So nun ist die Stunde leider vorbei“, sagt Fiona Dubreuil-Krebs. Die Schüler der sechsten Klasse sind überrascht. Einer der Jungen fragt verwundert: „Ach, Sie können auch Deutsch?“