Um das Areal am Ludwigsburger Bahnhof zu entwickeln, sucht die Stadt nach geeigneten Partnern. Entstehen soll ein „urbanes Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten“.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Die gute Nachricht für alle Feierwütigen vorneweg: Die Stadt Ludwigsburg wünscht sich weiterhin einen Club im Franck-Areal auf der Westseite des Ludwigsburger Bahnhofs. Die Idee hatte einst Oberbürgermeister Matthias Knecht aufgeworfen, als ein alternativer Standort für die Rockfabrik gesucht wurde. Daraus wurde nichts – aber im zweiten Anlauf könnte es doch noch klappen.

 

Was die Zukunft des Geländes anbelangt, hat die Stadt zwar eine grobe Vorstellung, konkret ist aber noch nichts. Die Planer haben nun immerhin festgelegt, wie sie dorthin kommen wollen. Für ein sogenanntes Konzeptverfahren sucht die Stadt nach Partnern: Architekten, Investoren und Projektentwicklern.

Wohnen im Franck-Areal: kein Schwerpunkt

Bis Ende Mai werden maximal fünf Teams ausgewählt, die im Rahmen eines Wettbewerbs ein Gesamtkonzept für das Gelände entwickeln sollen. Die Öffentlichkeit, die schon beteiligt wurde, soll weitere Möglichkeiten bekommen, am Ende entscheidet eine Jury. Das Ergebnis des dreistufigen Wettbewerbs soll im Sommer 2024 feststehen. Das Gelände zu entwickeln, sei eine „knifflige Aufgabe“, sagt Baubürgermeisterin Andrea Schwarz, weshalb man sich etwas mehr Zeit lassen werde. „Wir wünschen uns, dass der urbane Charme des Franck-Areals erhalten bleibt“, sagt Projektleiter Tobias Schwärzl, das Areal solle bis in den Abend belebt werden, „dafür brauchen wir den richtigen Mix“. Anfragen aus der Kreativszene, von Gastronomen oder für Schulungsräume gibt es schon. Freizeitangebote, mehr Radabstellplätze und eben eine Disco, auch das soll und könnte Platz finden. Wohnungen auch?

„Ja“, sagt Andrea Schwarz, „allerdings wird Wohnen nicht der Schwerpunkt sein.“ Und: Die Wohnungen dürften, wenn welche gebaut werden, eher für Studenten und weniger für Familien geeignet sein. „Denkbar ist beispielsweise auch ein Boardinghouse“, so Schwarz. Leerstehen werden die schon bestehenden Gebäude bis zum Abschluss des Wettbewerbs freilich nicht. Die Mietverträge der Firmen, vor allem Start-ups, die das Gebäude an der Pflugfelder Straße derzeit nutzen, laufen bis Ende 2024. „Wir sind auch im regen Austausch über die Zeit danach“, sagt Schwärzl. Die Stadt habe ein Interesse daran, die Firmen in Ludwigsburg zu halten.

Pop-up Hi.Franky startet wieder im Mai

Drumherum wird auch in diesem Sommer einiges los sein. Am 12. Mai startet wieder das Pop-up-Format „Hi.Francky“, das sich schon im vergangenen Jahr großer Beliebtheit erfreut hat. Dabei wurde ein Teil der Fläche geöffnet, es gab Speisen und Getränke und auch mal kleinere Konzerte.

Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmer wird auch sein, aufzuzeigen, welche Flächen künftig öffentlich zugänglich sein werden und welche privat sein sollen. Welche Gebäude die Stadt an den Investor verkaufen wird, auch der Kaufpreis, das ist Teil der Verhandlungen. Die Stadt wird nur einen Mindestpreis vorab nennen. „Wenn es möglich ist, würden wir auch gerne mit einem Erbbaurecht arbeiten“, sagt Andrea Schwarz. „Es tut sich diesbezüglich derzeit einiges im Investorenbereich.“

Zweite Unterführung: Stadt in guten Gesprächen mit der Bahn

Stehen bleiben sollen die zwei Gebäude, die direkt an die Bahnlinie angrenzen sowie die beiden im Zentrum des Geländes. Der Bau, der derzeit für die Zwischennutzung dient, könnte, muss aber nicht abgerissen werden. Wahrscheinlicher ist das für die ehemalige Caro-Kaffee-Rösterei. Der Klotz steht genau an der Stelle, an der eine zweite Unterführung vom Bahnhof nach oben kommen würde. Die Gespräche mit der Bahn über den zweiten Zugang sind offenbar schon fortgeschritten. Die Fahrgastzahlen werden weiter steigen, bereits jetzt ist zu Stoßzeiten viel zu wenig Platz und das Gedränge groß. „Die Bahn hat die Notwendigkeit einer zweiten Unterführung erkannt“, sagt Schwarz. Es gehe derzeit schon um den „Umsetzungszeitraum“.

Weitere Informationen zum Gelände sowie die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung gibt es online unter: www.meinlb.de/franck-areal. Projektentwickler und Investoren können sich dort ab dem 19. April bewerben.