Bei den „Meisterkonzerten“ der SKS Russ haben Frank Peter Zimmermann und die Bamberger Symphoniker Schumanns Violinkonzert und Bruckners Neunte gespielt. Überzeugt haben sie dabei nicht.

Stuttgart - Das Stück hat schweres Gepäck auf dem Rücken: 1853, kurz vor dem endgültigen Ausbruch seiner psychischen Erkrankung, hat Robert Schumann sein Violinkonzert vollendet, aber zu schwer fand es der Geiger Joseph Joachim, lauter Makel entdeckte die Gattin Clara Schumann, und die verspätete Uraufführung 1937 verdankte es nur der Suche der nationalsozialistischen Machthaber nach einem repräsentativen Konzertstück aus deutscher Feder. Außerdem erblickte es in einer Bearbeitung das Licht der Welt, welche die verdeckte Brillanz des Soloparts durch zusätzliche Akkorde und eine Transposition in die höhere Lage virtuos aufmotzte. Erst in den 1980er Jahren wurde Schumanns Originalfassung wiederhergestellt.