Wegen Mordes und versuchten Mordes in neun Fällen ist ein 63-jähriger Schwede bereits verurteilt worden. Nun hat auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen ihn erhoben.

Frankfurt - 25 Jahre nach der Tat muss sich ein Mörder und Räuber aus Schweden wegen eines weiteren Tötungsdelikts in Frankfurt verantworten. Der heute 63-Jährige soll 1992 eine Garderobenfrau auf offener Straße erschossen und ausgeraubt haben, wie am Dienstag die Staatsanwaltschaft Frankfurt berichtete. Sie erhob nun Anklage wegen Mordverdachts. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

 

Kurz nach dem Mord an der Garderobenfrau wurde der Schwede in Stockholm festgenommen und 1995 zu lebenslanger Haft verurteilt: wegen Mordes in einem und versuchten Mordes in neun Fällen sowie neunfachen schweren Raubes. Er hatte auf Migranten geschossen.

In Frankfurt soll er in der Nacht zum 23. Februar 1992 die Garderobiere mit einem Kopfschuss getötet und beraubt haben. Die 68-Jährige fuhr mit dem Fahrrad von ihrer Arbeitsstelle, einem Frankfurter Hotel, heim. Die Handtasche der Toten soll er auf der Flucht mitgenommen haben.

Früheres Verfahren musste eingestellt werden

Die Ermittler gehen davon aus, dass er darin seinen Rechner vermutete, um den es einige Tage zuvor Streit an der Garderobe des Hotels gegeben hatte. Der Schwede habe der Angestellten vorgeworfen, sie habe ihn aus seinem Mantel gestohlen.

Das Verfahren musste damals eingestellt werden: Der Mann war wegen der schweren Straftaten in Schweden für die deutschen Behörden nicht mehr greifbar. Zwei Rechtshilfeersuchen blieben zunächst ohne Erfolg, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte.

„Erst während seiner Haftverbüßung in Schweden erklärte sich der Angeschuldigte zu einer Einlassung bereit.“ Ende 2016 wurde der Mann nach Deutschland ausgeliefert, wo er seitdem in Untersuchungshaft sitzt.