Nach dem plötzlichen Tod des im vergangenen Juli geborenen Jungen in der Silvesternacht trug eine Bonobo-Mutter im Frankfurter Zoo das Jungtier auch am Freitag weiterhin bei sich.

Frankfurt/Main - Besucher im Frankfurter Zoo können derzeit ganz unmittelbar den „Abschied“ einer Affenmutter von ihrem toten Jungtier beobachten. Nach dem plötzlichen Tod des im vergangenen Juli geborenen Jungen in der Silvesternacht trug eine Bonobo-Mutter das Jungtier auch am Freitag weiterhin bei sich. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Die Todesursache sei unbekannt, sagte eine Zoosprecherin am Freitag. „Wir können das tote Jungtier erst aus dem Gehege holen, wenn die Mutter es ablegt.“

 

Es gehöre zum natürlichen Sozialverhalten bei Menschenaffen, ein totes Jungtier weiterhin im Arm zu halten. „Das wollen wir auch nicht unterbinden. Sie soll die Zeit haben, die sie braucht“, sagte die Sprecherin. Eine Gorillamutter hätte ihr totes Junges sogar einmal zwei Wochen mit sich getragen.

Erst am Tag vor dem Tod des kleinen Bonobo hatte es erste Hinweise gegeben, dass es dem Jungtier nicht gut ging. Da die Mutter nach Angaben der Zoosprecherin das Jungtier nicht hergeben wollte, konnte nur sie prophylaktisch behandelt werden. Ein zweiter Versuch war für den Neujahrsmorgen geplant gewesen.