Seit Beginn des französischen Präsidentschaftswahlkampfes führt Emmanuel Macron die Umfragen an, doch sein Vorsprung schmilzt. Für viele Franzosen ist er zu einer Hassfigur geworden.

Korrespondenten: Stefan Brändle (brä)

Die Atmosphäre in der La Défense Arena westlich von Paris ist euphorisch, siegesgewiss. Der aus Rugbystadien bekannte Einheizer leistet ganze Arbeit: Die Halle singt die Marseillaise, noch bevor der Hauptgast auf die Bühne steigt. Es ist der einzige Gast – Emmanuel Macron unterhält die 35 000 Anhänger in US-Manier ganz allein auf der zentralen Bühne der Boxkampf-Manege. Der amtierende Präsident ruft keine Minister oder Politstars auf die Bühne; auch seine Wahlversprechen klingen nebensächlich. „Das Programm bin ich“, lautet ungesagt die Botschaft des Alleinunterhalters.