Schaffte Franz Josef Strauß Hunderte Millionen Mark für seine Kinder auf ein geheimes Auslandskonto? In einem Prozess streiten der älteste Sohn des früheren Ministerpräsidenten und ein Autor erneut um ein angebliches Millionenerbe.

Köln - Im juristischen Streit um ein angebliches Geheimkonto des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß will das Kölner Landgericht weitere Zeugen hören. Die Zivilkammer setzte am Mittwoch nach Angaben einer Sprecherin einen neuen Verhandlungstermin für den 15. Mai fest. Der älteste Strauß-Sohn Max klagt gegen den Buchautor Wilhelm Schlötterer. Dieser behauptet, der ehemalige CSU-Chef habe seinen Kindern bei seinem Tod 1988 ein Auslandskonto mit rund 360 Millionen D-Mark (rund 180 Millionen Euro) hinterlassen. Max Strauß bestreitet das.

 

Mehrere Gerichte hatten Schlötterer die Wiederholung dieser Äußerung untersagt. Der Autor hatte vor fast zehn Jahren ein Buch mit dem Titel „Macht und Missbrauch - Franz Josef Strauß und seine Nachfolger“ veröffentlicht. Im aktuellen Prozess muss das Kölner Landgericht neue Belege prüfen, die Schlötterer zur Untermauerung seiner These vorgelegt hat. Im Mittelpunkt steht ein angeblicher Prüfbericht der früheren DG-Bank, dessen Echtheit umstritten ist.

Nach Angaben der Gerichtssprecherin sollen nun Zeugen unter anderem zu der Frage gehört werden, ob Max Strauß seinerzeit am Telefon zu jemandem gesagt hat, dass mehr als 300 Millionen D-Mark bei der bayerischen Landesbank lägen und das Erbe seines Vaters seien.