Eine Frau aus Rudersberg verliert mit vermeintlichen Bitcoin-Investitionen über eine Plattform im Internet viel Geld. Die Polizei warnt vor vermeintlich schnellen virtuellen Anlage-Gewinnen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Eine vermeintlich lukrative Geldanlage hat sich für eine Frau aus Rudersberg als genau das Gegenteil herausgestellt: Trickbetrüger haben sie wohl um ein kleines Vermögen erleichtert.

 

Lukrative Gewinne versprochen

Wie die Polizei mitteilte, war die Frau beim Surfen im Internet auf eine Werbung gestoßen, die auf Investitionen in die Kryptowährung Bitcoin abzielte. Sie forderte weitere Informationen an und wurde über einen Video-Chat von einer „Beraterin“ kontaktiert. Diese versprach einen lukrativen Gewinn bei vergleichsweise geringer Anlage. Die beiden Frauen einigten sich auf eine Investition von 230 Euro.

Kurze Zeit später wurde das spätere Opfer wieder per Video-Chat von einem „Kollegen“ kontaktiert, der ihr die technischen Funktionen der Anlageplattform erklären sollte. Unter Anleitung richtete sich die Frau einen Account ein. Ihr wurde vorgegaukelt, dass das System automatisierte Transaktionen durchführe und damit hohe Gewinne zu erzielen seien.

40 000 Euro überwiesen

Dazu transferierte die Frau dann am vergangenen Montag weitere 30 000 Euro auf ein Konto. Als sie später aus dem System aussteigen wollte, nahm sie erneut Kontakt zu ihrem Berater auf, der ihr suggerierte, dass es zu Komplikationen bei den Auszahlungen gekommen sei und deshalb weitere 10 000 Euro erforderlich seien. Erst nachdem weiterhin keine Rückzahlung angekommen waren, erkannte das Opfer den Betrug und erstattete Anzeige bei der Polizei.

Die Bank der Frau prüft zwar, inwieweit durchgeführte Geldtransfers noch zurückgeholt werden können, aber es könnte auch sein, dass die Frau alles abschreiben muss.

Die Polizei warnt deshalb eindringlich vor derlei Betrugsmaschen. Kriminelle, die über das Internet aktiv sind, nutzten oft die Unerfahrenheit ihrer Opfer im Online-Handel aus und transferierten das Geld auf eigene ausländische Konten. Nicht selten setzten die Betrüger bei Kontakten mit ihren Opfern auch sogenannte Remote-Software ein, mit denen sie dann Zugriff auf die fremden Rechner erhielten. Dabei würden sensible Daten abgefischt, mit denen oft weiterer Schaden für die Opfer verursacht werde.

Viele betrügerische Anlageplattformen im Internet

Im Internet würden viele derartige betrügerische Anlageplattformen für Online-Investments betrieben. Auf den ersten Blick schienen diese vertrauenswürdig und würden häufig auf Internetseiten oder in sozialen Netzwerken beworben. Teilweise würden auch Prominente als Werbeträger dargestellt. Doch „Vorsicht, diese Werbung ist irreführend und nur von den Kriminellen vorgetäuscht!“, warnt die Polizei.