Nun gibt es ein siebtes Todesopfer nach dem schweren Verkehrsunfall in Südtirol. Eine Frau erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Am Wochenende war ein alkoholisierter mit seinem Wagen in eine Gruppe gefahren.

Bozen - Die Zahl der Toten nach dem Unfall in Südtirol hat sich auf sieben erhöht. Das teilte die Polizei in Bozen am Montag mit. Nachdem ein Autofahrer am Sonntag in Luttach in eine Gruppe junger deutscher Urlauber gerast war, sei nun eine der verletzten Personen - eine Frau aus Deutschland - im Krankenhaus in Innsbruck in Österreich gestorben. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb schrieb, die Patientin sei am späten Nachmittag verschieden. Der zweite schwer verletzte Patient, der in Innsbruck behandelt wird, sei auf dem Weg der Besserung.

 

Der Unfallfahrer kam am Montag nach Bozen ins Gefängnis, wie die Polizei mitteilte. Er war gleich nach dem Unglück in Luttach festgenommen worden, lag aber zunächst im Krankenhaus.

Fahrer hatte fast zwei Promille

Die Tests der Behörden in Südtirol hatten einen Alkoholwert von fast zwei Promille ergeben. Außerdem gehen die Ermittler von überhöhter Geschwindigkeit aus.

Der Mann aus der Region war in der Nacht zu Sonntag in dem Wintersportort in die Gruppe junger Skitouristen gerast. Dabei wurden - zusätzlich zu den sieben Toten - weitere zehn Menschen verletzt. Dem Fahrer drohen bis zu 18 Jahre Haft wegen der Schwere des Unfalls.

Das sagt die Staatsanwaltschaft

Am Sonntagabend hatte die Staatsanwaltschaft in Bozen mitgeteilt: „Aufgrund der gesamten Unfalldynamik ist von einer erheblichen Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung auszugehen. Es wird ein Gutachten zur genauen Feststellung der Geschwindigkeit in Erwägung gezogen.“ An der Unglücksstelle sind 50 Kilometer pro Stunde erlaubt.

Vor Ort erinnerten Grablichter, Blumen und Bilder an die Katastrophe. Bis Montag reisten weitere trauernde Angehörige aus Deutschland nach Südtirol. Viele kamen zum Krankenhaus in Bruneck, rund 20 Fahrkilometer von Luttach entfernt. Dort wurden die Toten identifiziert. Betreut wurden die Familien von Notfallpsychologen, Seelsorgern und Vertretern der Deutschen Botschaft. Einige Angehörige besuchten auch die Unglücksstelle.

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Nach Angaben seines Anwalts bereut der Fahrer den Unfall. Alessandro Tonon sagte der Deutschen Presse-Agentur, sein Mandant habe sich für nicht so stark alkoholisiert gehalten. Er habe gesagt, er sei alleine im Unfallwagen gewesen, ergänzte Tonon. Er und seine Freundin hätten sich getrennt. Das habe aber mit dem Unfall nichts zu tun.

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