Wieso gibt es so wenig Frauen im eSports? Forscher sehen ein Sexismus-Problem. Zudem sind Computerspiele vorwiegend von Männern für Männer entwickelt.

Stuttgart - Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln würde nur allzu gerne eine Forschungslücke schließen. Aber die zugehörigen Forschungsobjekte entziehen sich seinem Zugriff – oder es gibt sie gar nicht: Frauen in der eSports-Szene. „Seit zwei Jahren suche ich händeringend Frauen für ein eSports-Team“, sagt er. Der Professor für Bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften untersucht in seinem eSports-Lab, welche Fähigkeiten gute Athleten in diesem Bereich ausmachen, „wovon sich ein Rookie von einem Profi unterscheidet“, wie er sagt, ein Anfänger von einem Profi. Dafür trainiert er eigene Teams, betreut sie, wertet ihre Leistungen aus und vermisst sie in allen erdenklichen Dimensionen von der Reaktionsfähigkeit über die Wahrnehmung bis hin zur Frage, wie viele Bewegungen ein eSportler pro Minute macht: bis zu 300. Doch bislang hat er nur männliche Teams.