Deutsche Nationaltrainerin Neid rechtfertigt die lange Vorbereitungszeit auf die WM.

Stuttgart - Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid hat sich gegen den Vorwurf einer zu langen WM-Vorbereitung gewehrt. „Natürlich möchte ein Jogi Löw auch gern diese Vorbereitungszeit haben, aber er braucht sie weniger dringend“, sagte die 47-Jährige der „Badischen Zeitung“ in einem Interview. „Die Männer-Bundesliga ist eine Vollprofi-Liga, die der Frauen nicht. Da sind viele Spielerinnen, die acht Stunden am Tag arbeiten und dann abends noch ins Training gehen. In der Liga wird ein anderes Tempo gespielt, als auf dem internationalen Top-Niveau einer WM.“

 

"Ich mache das, weil es Sinn hat"

Die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich knapp drei Monate lang mit mehreren Lehrgängen auf die am 26. Juni beginnende WM im eigenen Land vor. Insbesondere Bernd Schröder, der Trainer des deutschen Meisters Turbine Potsdam, hatte diese Maßnahme zuletzt kritisiert, weil sie die Vorbereitung seines Teams auf das Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon (0:2) beeinträchtigte.

„Ich mache diese Vorbereitung nicht, weil ich nicht weiß, was ich mit meiner Zeit anfangen soll“, entgegnete Neid. „Ich würde es auch gut finden, wenn wir sagen könnten: Wir treffen uns eine Woche vor der WM und dann hauen wir alle weg. Ich mache das, weil es Sinn hat und wir in der Vergangenheit gut damit gefahren sind.“