Viele Frauen leiden jahrelang unter Regelschmerzen, gehen von Arzt zu Arzt. Was hinter den Beschwerden im Unterleib steckt, bleibt oft lange unerkannt. Was hat es mit Endometriose auf sich? Was sind die Anzeichen – und was kann man dagegen tun?

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Heftige Schmerzen plagten Johanna Hentschel nach ihrem dritten Kaiserschnitt. Auch starke Schmerzen bei Stuhlgang und beim Wasserlassen hatte sie. Sie ging zum Frauenarzt, der für die Schmerzen aber keine Begründung fand. Das käme wohl von den Kaiserschnittnarben, sagte er – anfangs noch freundlich. „Als ich dann das vierte Mal da war, war er gar nicht mehr so nett“, erzählt Hentschel, 41, die eigentlich anders heißt. Sie kam sich selbst nervig vor. „Ich bin von A nach B gerannt.“ Auch ihr Umfeld habe ihr häufiger signalisiert: Sie habe viel Stress, brauche Ruhe. „Da war ich am tiefsten Punkt angekommen.“ Fast wollte sie akzeptieren, dass die Schmerzen psychisch bedingt waren. Bis sie sich einen neuen Frauenarzt suchte, der sie direkt in das Endometriosezentrum in Ostfildern-Ruit überwies. „Dort wurde ich endlich ernst genommen“, sagt Hentschel. Und sie bekam eine Erklärung für die Schmerzen im Unterleib: Endometriose. Die Diagnose war eine Erleichterung: Zwei Jahre Leiden hatte Johanna Hentschel hinter sich, bis sie in der Klinik operiert wurde. Gut sieben Jahre ist das nun her.