In Tunesien, wo der Arabische Frühling Anfang 2011 mit umwälzenden Protesten begann, ist eine Übergangsregierung unter islamistischer Führung an der Macht. Seitdem ist eine Islamisierung der tunesischen Gesellschaft spürbar, die mit einer schleichenden Beschneidung der Freiheiten für Frauen einhergeht.

 

Auch wenn die regierende Ennahda-Partei als vergleichsweise moderat gilt, gewinnen radikale Islamisten im öffentlichen Leben zunehmend Einfluss, die Zahl der Frauen mit Kopftuch oder Schleier nimmt zu, auch die Diskriminierung wird immer häufiger von den Frauen beklagt. Wer sich zu westlich kleidet oder gar mit Minirock auf die Straße geht, kann Ärger bekommen.

Ein Schauprozess?

„Leider sind unsere Rechte bedroht“, resümiert die tunesische Menschenrechtsaktivistin und Bloggerin Lina Ben Mhenni die schwierige Lage mehr als zwei Jahre nach der Revolution. Dabei sei Tunesien, hinsichtlich der Frauenrechte, eines der fortschrittlichsten Länder der arabischen Welt gewesen. Diese Errungenschaft sei in Gefahr. Seit Monaten ringen religiöse und säkulare Parteien um eine neue Verfassung, in der die von der Islamistenregierung einst versprochene Gleichberechtigung unter die Räder kommen könnte.

Angesichts dieser Aussichten würde Amina am liebsten nach Frankreich auswandern und dort Journalismus studieren – soweit man sie lässt. Zunächst muss sie aber bald auf der Anklagebank Platz nehmen. Feministengruppen fürchten, dass sich die Verhandlung zu einem Schauprozess entwickeln könnte.

Amina will nach Frankreich – wenn man sie lässt

In Tunesien, wo der Arabische Frühling Anfang 2011 mit umwälzenden Protesten begann, ist eine Übergangsregierung unter islamistischer Führung an der Macht. Seitdem ist eine Islamisierung der tunesischen Gesellschaft spürbar, die mit einer schleichenden Beschneidung der Freiheiten für Frauen einhergeht.

Auch wenn die regierende Ennahda-Partei als vergleichsweise moderat gilt, gewinnen radikale Islamisten im öffentlichen Leben zunehmend Einfluss, die Zahl der Frauen mit Kopftuch oder Schleier nimmt zu, auch die Diskriminierung wird immer häufiger von den Frauen beklagt. Wer sich zu westlich kleidet oder gar mit Minirock auf die Straße geht, kann Ärger bekommen.

Ein Schauprozess?

„Leider sind unsere Rechte bedroht“, resümiert die tunesische Menschenrechtsaktivistin und Bloggerin Lina Ben Mhenni die schwierige Lage mehr als zwei Jahre nach der Revolution. Dabei sei Tunesien, hinsichtlich der Frauenrechte, eines der fortschrittlichsten Länder der arabischen Welt gewesen. Diese Errungenschaft sei in Gefahr. Seit Monaten ringen religiöse und säkulare Parteien um eine neue Verfassung, in der die von der Islamistenregierung einst versprochene Gleichberechtigung unter die Räder kommen könnte.

Angesichts dieser Aussichten würde Amina am liebsten nach Frankreich auswandern und dort Journalismus studieren – soweit man sie lässt. Zunächst muss sie aber bald auf der Anklagebank Platz nehmen. Feministengruppen fürchten, dass sich die Verhandlung zu einem Schauprozess entwickeln könnte.